Bottrop. . Mit der Aufgabe der Bottroper Kirche St. Elisabeth werden Gedanken an die vergangenen 63 Jahre wach. In einem Erzählcafé gab es dafür ein Forum.
Zum Jahresanfang wird die Kirche St. Elisabeth aufgegeben. Am Sonntag trafen sich nach dem Gottesdienst rund 100 Gemeindemitglieder zu einem Erzählcafé. Zeitzeugen berichteten aus der 63-jährigen Geschichte von St. Elisabeth.
So waren es vor allem die langjährigen Gemeindemitglieder, die an diesem Morgen ihre Erinnerungen an gemeinsame Feste und Gottesdienste mit Freunden und Bekannten austauschten, aber auch über eine neue Nutzung der Räumlichkeiten nachdachten. Der Investor Ludger Husmann plant, den großen Bau an der Eichenstraße Anfang des kommenden Jahres umzugestalten. Er verfolgt das Ziel, eine Kindertagesstätte und ein Café anzubinden.
Heiter bis sentimental
Einige Geschichten der Referenten kamen heiter daher, andere sentimental. Zu Wort kamen der ehemalige Kirchenvorstand, Kirchenmusiker und engagierte Helfer, die St. Elisabeth über Jahrzehnte begleitet hatten. „Ohne diese Hände lief nichts in der Gemeinde, ohne sie hätten viele Veranstaltungen nicht stattfinden können“, erklärten Margret Zerres und Petra Berkenbusch-Aust, während sie Namen wie Hildegard Kramer oder Hans-Josef Weber aufzählten.
Die beiden Moderatorinnen verbindet viel mit der Gemeinde, sie sind Mitglieder der „Lisbeths“, die sich vor rund 30 Jahren als „Kreis junger Frauen St. Elisabeth“ gegründet hatten. „Irgendwann waren wir nicht mehr jung, also passte der Name nicht mehr. Etwas anderes musste her“, sagten sie.
Geheimfach im Taufbecken
Margret Zerres und Petra Berkenbusch-Aust sprachen Themen wie die Jugendarbeit oder den Gemeindezusammenhalt an. Sie riefen Personen nach vorne, die ihre Geschichten mit dem Publikum teilten, darunter eine: „Ich habe diese Räume genutzt, um den Kindern der Kita die Kirche näher zu bringen. Am spannendsten fanden sie das Taufbecken. Es hat ein Geheimfach. Viele wissen das nicht.“
Einige Gäste riefen sich ehemalige Pfarrer wie Johannes Knoblauch ins Gedächtnis, der viel für die Gemeinde getan hatte. Ein 77-jähriger Zeitzeuge erklärte, er habe schon als Kind auf dem Gelände gespielt. Seine Eltern hätten den Kirchenverein unterstützt, bevor er selbst irgendwann 24 Jahre im Kirchenvorstand tätig war. Er ging auf die Fusion von Elisabeth und Heilig Kreuz ein: „Am 20. Januar 2007 war der letzte Gottesdienst in der Kirche Heilig Kreuz. Es ist ein Zufall, dass nun am 20. Januar 2019 der letzte Gottesdienst in St. Elisabeth stattfindet.“