Bottrop. . Ein Aktionstag im Knappschaftskrankenhaus Bottrop bietet Informationen rund um das Thema Diabetes. Mediziner gibt Tipps für ein gesünderes Leben.
Diabetes mellitus - im Volksmund auch Zuckerkrankheit genannt - ist weit verbreitet: Rund 10.000 Bottroper leiden an dieser chronischen Stoffwechselkrankheit. Tendenz steigend und die Dunkelziffer ist hoch. „Drum betreuen wir auf allen Stationen immer mehr Patienten, deren Nebendiagnose „Diabetes“ lautet“, stellt Nicole Schumann, Diabetesberaterin im Knappschaftskrankenhaus, fest.
Mit Blick auf den Weltdiabetestag bietet die Klinik ihren rund 1000 Mitarbeitern heute erstmals einen Aktionstag rund um das Thema Diabetes an. „„Wir möchten die Mitarbeiter unabhängig von Pflichtschulungen sensibilisieren und informieren“, so Nicole Schumann.
Zu wenig Bewegung gilt als Risikofaktor
Diabetes – gemeint ist hier der Typ 2, auch ‘Altersdiabetes’ genannt – schleicht sich meist über Jahre unentdeckt heran, da die Krankheit gerade im Anfangsstadium keinerlei Symptome zeige. „Meist wird sie zufällig beim hausärztlichen Check-up entdeckt“, stellt Dr. Reinhard Welp, Leiter des Diabeteszentrums, fest.
Als Risikofaktoren gelten neben der genetischen Vorbelastung vor allem unausgewogene Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel. „Drum ist Diabetes inzwischen nicht mehr nur eine Alterserkrankung. Wir haben durchaus 25-Jährige mit Diabetes unter unseren Patienten“, betont Nicole Schumann. Ist die Diabetes-Erkrankung einmal da, so bleibt sie chronisch, ist aber gut behandelbar. Es gibt heutzutage eine Vielzahl von Medikamenten und Therapien. „Drum müssen unsere Mitarbeiter informiert sein. Dabei soll auch der Aktionstag helfen“, so Schumann.
Irrtümer im Bereich der Ernährung
Die Idee dazu lehne an den überaus erfolgreichen Tag der Hygiene an. Sozusagen auf dem Weg zur Kantine können sich die Mitarbeiter am Dienstag, 13. November, spontan und kurzweilig in den Schulungsräumen des Gesundheitshauses rund um das Thema Diabetes informieren. „Anschaulich räumen wir beispielsweise mit Irrtümern im Bereich der Ernährung auf“, so Schumann und nennt das Beispiel Saft. „Jeder denkt, der ist gesund. Aber in einem Glas Saft stecken 20 Stückchen Zucker.“
Zudem erwarten die Mitarbeiter Informationen zu Blutzucker-Messmethoden sowie zu vielen neuen Medikamenten. Ein selbst produzierter Film zur Blutzuckermessung rundet das Angebot des Aktionstages ab. „Aber Vorsicht, wir haben Fehler eingebaut“, meint Schumann schmunzelnd. „Es gilt, diese Fehlerquellen zu erkennen, und dann gibt’s auch etwas zu gewinnen.“
Zu wenig Wissen um gesunde Ernährung
Der Weltdiabetestag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Diabetes und Familie“. Und hier liege genau der Ansatzpunkt, um die Diagnose Diabetes – auch bei genetischer Vorbelastung – möglichst lange hinauszuzögern oder gar ganz zu vermeiden. „Es gibt leider viel zu wenig Wissen um die Ernährung“, bedauert Dr. Reinhard Welp, Leiter des Diabeteszentrums.
Es gehe nicht darum einzelne Lebensmittel wie Pizza, Pommes und Co zu verteufeln. Es komme jedoch auf das Maß an. „Wer kocht denn heute noch?“, fragt Welp und empfiehlt: „Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern kochen, damit sie früh lernen sich gesund zu ernähren.“ Dann noch den Fernsehkonsum halbieren und dafür etwas mehr Bewegung – dann habe man viel für ein gesünderes Leben getan.
Beratung im Diabeteszentrum
Das Diabeteszentrum des Knappschaftskrankenhauses bietet nach vorheriger Terminvereinbarung Sprechstunden, Beratung, Schulungen und Behandlungen rund um die Themen Diabetes, Ernährungsmedizin und Stoffwechsel. Infos unter Tel: 02041 / 15-4161