Bottrop. Seit zehn Jahren ist Matthias Uphoff Kantor an der Martinskirche. Nach Bottrop kam der gebürtige Ostwestfale direkt nach dem Studium.
Seine Welt ist die Musik und deren Fäden laufen an Martinskirche bei Matthias Uphoff nun schon seit zehn Jahren zusammen. Dass der gebürtige Ostwestfale, der in Herford und später in Köln studierte und dort auch sein A-Examen als Kirchenmusiker ablegte (die höchste Stufe des kirchenmusikalischen Studiums), Musik im Blut hat, davon können nicht nur die Protestanten dieser Stadt ein Lied singen.
Als Kreiskantor des Kirchenkreises Bottrop, Gladbeck und Dorsten ist der 38-Jährige auch jenseits der Stadt unterwegs - und auch jenseits der sich inzwischen immer weiter lockernden Konfessionsgrenzen.
Ein vorgezeichneter Weg
Gut, dass seine Mutter bereits Klavier spielt und die Musikalität schon in den 80er Jahren geschickt an den Filius weitergibt. Also startet Matthias Uphoff früh. Als andere sich mit Pop und Rock beschäftigen, hört er Bach und Schubert: „Mein Vorbild war unser Kantor, der Organist aus der Dorfkirche. Er ist völlig unkonventionell mit der Musik umgegangen, eher kraftvoll und vielleicht nicht so formvollendet. Aber damit hat er der Orgel einen ganz besonderen Klang verliehen und mich noch stärker zum Instrument gebracht,“ erinnert sich Uphoff.
Als Jugendlicher macht er bereits eine fundierte Ausbildung zum nebenamtlichen Kirchenmusiker mit C-Examen und musiziert fortan mit der Kantorei und dem Jugendchor von St. Marien in Minden. Einige Jahre greift er so in die Tasten Ostwestfalens, baut sein Abi und geht an die Hochschule für Kirchenmusik in Herford. Nach dem B-Examen geht es dort nicht mehr weiter. So wechselt Uphoff an die staatliche Hochschule für Musik in Köln. Es scheint ein vorherbestimmter Weg zu sein. Abzweigungen gibt es nicht.
Mitstudent machte ihn auf Bottrop aufmerksam
Als er seine Hochschullaufbahn erfolgreich abschließt, bewirbt er sich auf die vakante Stelle als Kirchenmusiker in Bottrop. Ein Kommilitone hatte ihn darauf aufmerksam gemacht. Matthias Uphoff fährt von der Domstadt nach Bottrop, spielt vor - und unterschreibt. „Ich war schon aufgeregt, aber ich gehe in der Musik auf, das hat sich nicht geändert - und offenbar hat man das auch vor zehn Jahren genau so gehört“, sagt der Kantor. Beim Einstieg in das Amt unterstützt ihn von Anfang an Pfarrerin Anke-Maria Büker-Mamy. Schon damals muss er nicht nur an der Orgel Flexibilität zeigen.
Klassischer Kirchenchor, Gospel- und Revierglockenchor und - typisch evangelisch - der Posaunenchor fallen in seine Zuständigkeit. Mit jüngeren Musikern begegnet er dann doch dem Pop und Rock, fügt diesen ins musikalische Angebot der Gemeinde ein. „Ich kenne die Hits natürlich aus dem Radio und spiele sie dann nach Gehör. Ganz einfach“, für Matthias Uphoff wenigstens.
Unterwegs zwischen Gemeinde und Kirchenkreis
Matthias Uphoff hat nun auch die musikalische Fachaufsicht für die sechs Bezirke Bottrops und den Kirchenkreis und ist mit dem Glockenchor im ganzen Ruhrgebiet anzutreffen. Morgen früh, 4. November, spielt er ganz klassisch beim Abendmahlsgottesdienst um 9.30 Uhr in der Martinskirche am Pferdemarkt in 46236 Bottrop. Dazu singt der Gospelchor. Für Uphoff ein typischer Sonntag.