Bottrop. . Michael Steinke, Robert Griess und das Duo Thekentratsch erhalten diesmal den Bottroper Kabarettpreis. Humorvoller Abend in der Alten Börse.

Zum sechsten Mal wurde in der Alten Börse der etwas andere Preis verliehen - der FrechDax. Die diesjährigen Preisträger sind Komödiant Michael Steinke, der Kölner Kabarettist Robert Griess und das Dinslakener Damenduo „Die Becker und Frau Sierp“, bekannt unter dem Namen „Thekentratsch“. „Die Voraussetzungen sind ganz einfach: Man muss mit mir befreundet sein und man muss ein Konto bei der Volksbank haben, um den FrechDax zu erhalten“ scherzt Moderator Benjamin Eisenberg.

„Da ist hier heute kein Wettbewerb gegeneinander. Es geht vielmehr darum, gemeinsam einen schönen Abend voller Humor und Kabarett zu gestalten“, erklärt Benjamin Eisenberg. Er selbst suche immer die Künstler aus, die er selbst kenne und die meistens auch schon in seinen Formaten aufgetreten sind. „Deswegen sind heute Abend alle Gewinner und Preisträger“, verkündet Eisenberg.

Die volle Wucht der siebziger Jahre erlebt

Den Anfang machte Comedian Michael Steinke, der einen Auszug aus seinem aktuellen Programm „Funky, Sexy, Forty“ präsentierte. Geschichten aus 1970er Jahren waren sein Thema, vor allem aber aus der Sicht eines Kindes, das die volle Wucht der 70er Jahre erlebt und vor allem überlebt hat, wie Steinke erzählt. Und das Publikum zeigte volle Zustimmung: bis auf wenige Ausnahmen konnten sich die meisten Gäste mit den typischen Erzählungen über Mustertapete, Cordjacken und mütterliche Erziehung voll und ganz identifizieren.

Der Kölner Kabarettist Robert Griess unterhielt mit einem Auszug aus „Hauptsache, es knallt!“ und gesellschaftlicher so wie politischer Kritik. Mit dabei war auch sein Alter Ego, der Hartz IV-Empfänger seit der ersten Stunde, Herr Stapper, der eingehende „Rescherschen“ über die Waldorf Erziehung gemacht hat und es sich zum Hobby machte, Elternabende dieser Schule aufzumischen. Auch die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage im Land waren an diesem Abend Thema seines Vortrags.

Eine gewisse humoristische Feindseligkeit

Zum Schluss schließlich waren „Die Becker und Frau Sierp“ an der Reihe. Die beiden strahlten eine gewisse humoristische Feindseligkeit aus, die zwischen der etwas spießigen Frau Sierp und der flippen Becker herrschte. Der Auszug aus ihrem Programm mit dem Titel „Deine Gene braucht kein Mensch“ beinhaltete nicht nur viele humoristische Einlagen, sondern auch Musik und Gesang.

Ausgerichtet haben die FrechDax-Verleihung wieder der Verein „Konjungtur“ und die Vereinten Volksbanken. Der Verein wurde 2003 gegründet, ursprünglich ein Förderverein von Jungunternehmern, die zusammen für mehr Kultur in Bottrop sorgen wollten. „Wir sind zwar alle nicht mehr ganz so jung, aber trotzdem bei unserem Namen geblieben“, erklärt Vorsitzender Hartmut Leger. Durch die Zusammenarbeit mit den Vereinten Volksbanken habe man sich dann vor sechs Jahren entschieden, die Veranstaltung in der Alten Börse zu veranstalten. Leger: „Daher kommt auch das Wortspiel FrechDax“.