Bottrop. . Mit einem Fragebogen will der ADFC herausfinden, wie fahrradfreundlich es in den Kommunen zugeht. 2016 erhielt Bottrop die Note „ausreichend“.

Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) ruft alle Radler zur Teilnahme am nunmehr 8. Fahrradklimatest auf. Die zentrale Frage, die dabei geklärt werden soll, ist: Macht das Radfahren in der eigenen Stadt Spaß – oder ist es Stress? An der Befragung teilnehmen können alle, die in die Pedale treten – „auch die, die nur einmal in der Woche zum Brötchen holen mit dem Rad fahren“, ermuntert Heinz Brockmann, Vorstandsmitglied des hiesigen ADFC.

Freizeit-Radler und Pendler gefragt

Freizeit-Radler und Pendler auf zwei Rädern füllen einfach einen Fragebogen aus, teilen auf diese Weise ihre Einschätzung der Fahrradfreundlichkeit Bottrops mit. Zu den abgefragten Kategorien zählen zum Beispiel der Stellenwert des Radverkehrs, Sicherheit sowie Komfort beim Radfahren oder In­frastruktur und Radverkehrsnetz. Neu hinzu gekommen ist in diesem Jahr der Aspekt der Familienfreundlichkeit.

Beim vorangegangenen Fahrradklimatest von 2016 haben 245 Radfahrer Bottrop bewertet. Sie gaben der Stadt insgesamt die Note „ausreichend“. Kritisiert wurde unter anderem der Winterdienst auf den Radwegen, als befriedigend wurde etwa die Versorgung mit Leihrädern empfunden. Mit der Gesamtbenotung 3,96 belegte Bottrop im Landesvergleich den siebten Rang unter den 14 Städten zwischen 100 000 und 200 000 Einwohnern. Durchschnitt also – aber möglicherweise fällt die aktuelle Bewertung ja anders aus.

Unterschriften für ein Radgesetz in NRW

Parallel läuft die Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ für ein Radgesetz in NRW, in dem die Förderung der Fahrradmobilität verankert wird. Für diese Initiative können Bürger unterschreiben.

Unterschriften gesammelt werden in Bottroper Radgeschäften und bei Terminen des ADFC Bottrop/Kirchhellen.

„Wir sind gespannt, was sich getan hat. Der Fahrradklimatest wird uns schwarz auf weiß zeigen, was in den letzten zwei Jahren vor Ort in Sachen Fahrradfreundlichkeit passiert ist und ob die Stadt Bottrop ihre Hausaufgaben gemacht hat“, so Heinz Brockmann.

Auf die Frage, ob er Veränderungen erwartet, antwortet der Bottroper ADFC-Mann so: „Es gibt Sachen, die sind in den vergangenen Jahren schlechter geworden.“ So seien etwa etliche Verleihstationen von Metropolrad Ruhr abgebaut worden. Andererseits setze die Stadt bei der Erneuerung von Straßen Empfehlungen um – „sie macht das heutzutage im Wesentlichen so, wie ich mir das als Radfahrer vorstelle.“ Er ist gespannt darauf, ob andere Zweirad-Nutzer das ebenso sehen.

Brockmann appelliert an alle Radfahrer, die Chance zu ergreifen, einmal ihre Meinung abgeben zu können. „Die Fragen sind recht detailliert, da kann man seinen Gefühlen freien Lauf lassen“, sagt er. Gerade auch Familien sind diesmal gefragt. „Die, die mit einem Lastenrad losfahren, können zum Beispiel ihren Ärger darüber loswerden, dass es noch Engstellen gibt.“

Der ADFC-Fahrradklimatest wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert. Die Ergebnisse sollen im nächsten Frühjahr zur Verfügung stehen. Damit für Bottrop am Ende eine Auswertung heraus kommt, müssen mindestens 75 ausgefüllte Fragebogen vorliegen.

>> Hier gibt es die Fragebögen

Fragebögen gibt es über den ADFC Bottrop/Kirchhellen über die Telefonnummer 0151 7000 06 97 oder einfach online auf www.fahrradklima-test.de