Bottrop. . Der ADFC stellt das Ergebnis des Fahrradklima-Tests vor. 245 Teilnehmer haben Bottrop bewertet. Das sind die größten Kritikpunkte.
- Winterdienst auf Radwegen und Ampelschaltungen sind die größten Kritikpunkte der Befragten
- Dabei landet Bottrop im Landesvergleich mit ähnlich großen Städten auf einem Mittelfeldplatz
- Ohne die Leihräder von Metropolrad Ruhr wäre das Ergebnis für Bottrop schlechter gewesen
Bottrop ist Durchschnitt – zumindest beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC). Einmal im Jahr ruft der alle Radler auf, die Stadt, in der sie unterwegs sind, zu bewerten. Bottrop bewerteten die Radler beim Test 2016, dessen Ergebnis jetzt veröffentlicht wurde, mit ausreichend. Damit belegt die Stadt im Landesvergleich den siebten Rang unter den 14 Städten zwischen 100 000 und 200 000 Einwohnern.
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Für eine Stadt, die sich Innovation City nennen darf und sich dem Klimaschutz verschrieben hat, ist das zu wenig, findet CDU-Ratsherr Christian Geise. Er ist Vorsitzender das Arbeitskreises Nahmobilität. Der befasst sich bei der Stadt auch mit dem Thema Radfahren.
Metropolrad Ruhr rettet den Schnitt
Beim Blick auf die Ergebnisse stellt er fest, dass Bottrop ohne die Mieträder von Metropolrad Ruhr noch schlechter abgeschnitten hätte.
Bei der Befragung bewerten die Teilnehmer 27 Punkte mit Schulnoten. Eine Frage befasst sich auch mit der Verfügbarkeit öffentlicher Leihfahrräder. Hier wurde Bottrop mit einer 3,1 im Vergleich besonders gut benotet. Insgesamt haben 245 Radfahrer Bottrop bewertet.
Quittung für Fehler in der Vergangenheit
Geise sieht in dem Abschneiden bei dem Test auch eine Quittung für Fehler, die teils weit in der Vergangenheit gemacht wurden, als Städte noch stärker auf die Bedürfnisse der Autofahrer hin geplant wurden. Das zeigten auch die generell eher schlechten Bewertungen anderer Städte deutlich. Denn dass Bottrop noch im Mittelfeld liegt, spreche eine deutliche Sprache.
Nicht alles lasse sich einfach korrigieren. Geise wirbt vielmehr dafür, in dem Arbeitskreis Standards bei der Planung zu definieren, in denen auch der Radverkehr berücksichtigt wird. „Alle Vorhaben müssten daran gemessen werden.“
Mangelnder Winterdienst auf Radwegen
Manche Dinge, die in der Befragung kritisiert werden, müssten sich aus Sicht der Beobachter verhältnismäßig leicht abstellen lassen. So schneidet etwa der Winterdienst auf Radwagen ganz schlecht ab. Dabei schreibt die Best auf ihrer Internetseite, dass das Streuen und Räumen wichtiger Radverbindungen zu ihren Pflichten gehört. „Faktisch findet das nicht statt“, kritisiert Geise.
Es fehlten passende Fahrzeuge, und selbst bei Radfahrstreifen auf den Fahrbahnen seien die Räumschilde zu schmal. Er glaubt, dass der Entsorger, wenn er die Radwege wirklich räumt, den Winterdienst neu kalkulieren müsse und er dann wohl teurer werde. Aber auch die Reinigung der Wege wird nicht viel besser beurteilt.
Mehr Kontrollen gegen Falschparker auf Radwegen
Außerdem wünschen sich die Radfahrer in Bottrop mehr Kontrollen gegen Falschparker auf Radwegen und eine grüne Welle. Ein Vorhaben, das auch bei der Stadtverwaltung schon lange auf der Agenda steht. Das ergibt sich sogar aus dem Innovation-City-Masterplan. Der sieht sie auf ausgewählten Strecken vor. Doch noch immer sei es nicht gelungen, die Strecken dafür festzulegen, so Geise. Zudem bleibt die Frage nach der technischen Umsetzbarkeit.