Bottrop. . Langjährige Leiterin spricht von Überlegungen für einen Ortswechsel. Einige bekannte Gesichter verliert die Ferienaktion des Jugendamtes ohnehin.
Die Stadtranderholung, die kurz vor dem letzten Ferienwochenende wie gewohnt mit einem Kinderschauspiel zu Ende gegangen ist, steht im nächsten Jahr vor einem größeren Umbruch. So sind nicht allein wegen der Verabschiedung der langjährigen Leiterin, Marlene Stricker, einige personelle Wechsel zu erwarten. Steht den Kindern bei der nächsten Stadtranderholung aber womöglich auch ein Ortswechsel bevor?
Zumindest die langjährige pädagogische Leiterin sprach das in einem WAZ-Gespräch wenige Tage vor ihrer Verabschiedung an. Marlene Stricker äußerte vorsichtig Kritik am derzeitigen Standort der Ferienaktion des Jugendamtes. Sommer für Sommer findet die Stadtranderholung bisher auf dem Bauernhof Janinhoff am Kletterpoth in Kirchhellen statt. Dort sei es für die Kinder mittlerweile aber nicht mehr so schön wie in den Jahren zuvor, bedauerte die gelernte Erzieherin.
Waldpädagogisches Zentrum ins Gespräch gebracht
Bei den dreiwöchigen Ferienspielen in der zweiten Ferienhälfte kommt es den Betreuern darauf an, dass die regelmäßig rund 80 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren neben Sport und Spiel auch das Leben auf dem Bauernhof kennen lernen. Dazu gehört für sie auch der Kontakt mit Tieren. „Die Kinder sollen Ziegen, Schweine oder Hühner sehen, in der Natur sein und auch in die Ställe schauen können“, sagte die Bottroperin, die die städtische Ferienaktion mehr als 26 Jahre lang leitete. Daran habe es aber zuletzt ziemlich gehapert, bedauerte die 68-Jährige.
Bei den Überlegungen für einen Ortswechsel spielten mehrere alternative Standorte eine Rolle. Im Gespräch sei zum Beispiel auch ein Umzug der Stadtranderholung ins Grafenwälder Waldpädagogische Zentrum, erklärte Marlene Stricker. Dieses Gelände der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist vielen Schulkindern vertraut. Denn es dient allen Bottroper Grundschulen und Förderschulen als außerschulischer Lernort. Regelmäßige Besuche am Ruhehorst sind fester Bestandteil des Unterrichtes. Zum Beispiel pflanzen die Kinder schon im ersten Schuljahr ihren eigenen kleinen Baumsetzlinge in die Beete des Pädagogischen Zentrums in der Nähe des Vöingholzes. Mehrere Waldführungen und das Pflanzen des Jahrgangswaldes aller vierten Klassen stehen in den folgenden Schuljahren zusätzlich auf dem Stundenplan.
Neue Leiterin macht in nächsten Wochen neue Pläne
Ist ein Ortswechsel auch erst in der Diskussion, wird es zu personelle Wechseln bei der Stadtranderholung auf jeden Fall kommen. Die Nachfolgerin der soeben verabschiedeten Leiterin ist offensichtlich bereits ausgewählt. Die Aufgaben von Marlene Stricker soll in Zukunft Melanie Scheer übernehmen. Die 33-Jährige arbeitet sonst als Integrationshelferin an einem Gladbecker Gymnasium.
In den nächsten Wochen wird sie mit dem Team beim Jugendamt Bilanz ziehen und ein Programm für die kommende Stadtranderholung zusammenstellen. Ein bekanntes Gesicht wird dann aber wohl so oder so fehlen. Denn Bäcker Wolfgang Quast, der den Kindern bei der Ferienaktion über viele Jahre lang in Workshops zeigte, wie sie schöne Torten backen können, hat ebenfalls schon Tschüss gesagt. Ein weiterer Abschied kündigt sich sozusagen hinter den Kulissen an. Denn auch Ulrich Schulz, der sich im Jugendressort mit um die Stadtranderholung kümmert, wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des kommenden Jahres in Pension gehen.