Bottrop. . Auf dem Hof Janinhof hat die Stadtranderholung begonnen. Die Ferienspielaktion unter der Regie des Jugendamtes ist komplett ausgebucht.

Der große Traktor aus Stroh, der am Rand der Straße „Zum Kletterpoth“ steht, fällt jedermann sofort ins Auge. Er setzt das Signal: Achtung, hier ist etwas los! Schräg gegenüber am Rand des anderen Ackers an der Ecke zur Kirchhellener Alleestraße ist noch ein Traktor zu sehen. Er ist deutlich kleiner und in brauner Farbe auf ein Hinweisschild gemalt. Doch dieses führt weiter weg. Denn es macht Reklame für den Trek de Boomstamm; jenes Spektakel, das sich an den ersten beiden Septembertagen auf dem Börker Feld abspielen wird.

Das nächste Hinweisschild führt zum Ziel. Janinhoff ist darauf zu lesen. Spielscheune steht da außerdem. Auf dem Bauernhof nur wenige Meter weiter dürfen Ferienkinder nicht nur in der Scheune spielen, sondern auch in Zelten, auf den Wiesen und dem Hof. Gerade rollen Leon, Elias und Joel auf ihren bunten Spielzeugtreckern über die grauen Pflastersteine. Im Schatten unter dem Zeltdach malen Amely, Lana, Samantha und Julia bunte Bilder, und auf dem Bolzplatz daneben jagen Ferienkinder dem Ball nach.

Die Schulkinder spielen Cowboy und Indianer

Gerade ist auf dem Hof Janinhoff der erste Tag der Stadtranderholung angebrochen. Bei diesen Ferienspielen auf dem Bauernhof dürfen die Kinder tun, was ihnen Spaß macht. Das ist die Devise ihrer Ferienmutter Marlene Stricker. Nur einfach so in die Maisfelder laufen, das dürfen die Kinder nicht. Wenn der Fußball vom nahen Bolzplatz doch einmal hinein fallen sollte, holt einer der zehn Betreuer ihn für die Kinder wieder heraus.

Leon, Elias und Joel fahren bei der Stadtranderholung mit dem Spielzeugtreckern.
Leon, Elias und Joel fahren bei der Stadtranderholung mit dem Spielzeugtreckern. © Thomas Gödde

Marlene Stricker geht gerade quer über den Hof zum Bauernhaus. „Wir waschen uns die Hände, und essen jetzt“, sagt sie. Zwei Helfer kommen ihr entgegen und tragen in großen Kisten Brötchen und Obst zu dem großen Zelt, in dem die Kinder gerade noch gespielt haben. „Essen kommen!“, schallt prompt der Ruf über den Bauernhof. Es gibt Burger. Denn die schmecken kleinen und großen Cowboys und Indianern gleichermaßen. Cowboys und Indianer - So lautet das Motto der Stadtranderholung in diesem Jahr. „Deshalb sehen unsere Mitarbeiter ja auch so beschmiert aus“, schmunzelt Marlene Stricker über deren Kriegsbemalung.

Die Ferienspiele liegen voll im Trend

Rund 80 Kinder nehmen in diesen Sommerferien wiederum an den Ferienspielen auf dem Kirchhellener Bauernhof teil. „Wir sind ausgebucht“, stellt die Mitorganisatorin der Stadtranderholung zufrieden fest. Die Stadtranderholung liegt voll im Trend. Von Jahr zu Jahr seien es immer mehr Teilnehmer geworden. Wenn jemand ein Fazit einer solchen Langzeitbeobachtung ziehen kann, dass ist es Marlene Stricker. Länger als 25 Jahre kümmert sie sich jetzt schon um die Stadtranderholung.

Ferienspielbus bringt Kinder nach Kirchhellen

Von 9 Uhr bis 17 Uhr finden die Ferienspiele von Montag bis Freitag auf dem Bauernhof Janinhoff statt. Daran teilnehmen dürfen Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren.

Ein Bus holt die Ferienkinder an Haltestellen in der Nähe ihres Zuhauses ab und bringt sie nach Kirchhellen. Am späten Nachmittag fährt er wieder die Haltestellen an, von denen er die Kinder abgeholt hat.

„Viele Eltern wissen eben, dass ihre Kinder hier bei uns gut aufgehoben sind“, erklärt Marlene Stricker die Beliebtheit der Sommerferien-Aktion des städtischen Jugendressorts, das sich mit seinem Angebot ganz den Bedürfnissen der Familien anpasst: Eine, zwei oder drei Wochen Stadtrandferien können die Eltern für die Grundschulkinder buchen. Die Sommerferien sind nun einmal lang. „Wer kann sich schon sechs Wochen lang Urlaub nehmen?“, meint Marlene Stricker. So lange könne kaum ein Kind mit den Eltern verreisen oder bei den Großeltern Ferien machen. Da komme die Stadtranderholung für viele doch wie gerufen, damit die Kinder ihre Ferien auskosten können.