Bottrop. . Die ersten Gewässer in Bottrop trocknen aus. Am Schloss Beck müssen Fische aus Gräben in Teich umziehen. Besser ist die Lage an den Stadtteichen.
Ein Bild, was man so schnell nicht vergisst: Die Wassergräben um Schloss Beck sind bis zum Grund ausgetrocknet. Vor zwei Wochen fing es an, dass die Mitarbeiter des Freizeitparks die ersten Fische in Not entdeckt haben. Schnell mussten sie sich eine Lösung überlegen, damit die Fische überleben können, und fingen an, sie in den Mühlenteich auf dem Schlossgelände zu bringen. ,,So einen extrem heißen und trockenen Sommer hab ich seit 50 Jahren nicht erlebt.’’, sagt Schlossherrin Renate Kuchenbäcker.
Nicht alle Fischer überleben
Die künstlich angelegte Gräfte ist nicht mehr zu retten, aber auch der Teich droht auszutrocknen. Die Feuerwehr und ein Sachverständiger der Stadt sollten zur Hilfe kommen. Jedoch können auch sie wenig tun, um sowohl die Fische als auch den Teich zu retten. Trotz aller Bemühungen sind einige Fische verendet. Nun versucht Familie Kuchenbäcker selbst den Teich mit zusätzlichem Wasser zu befüllen in der Hoffnung, die Fische können den restlichen Sommer im Teich überleben.
Vor einem ähnlichen Problem stehen die Verantwortlichen auch im Revierpark Vonderort. Der kleinere der beiden Teiche in dem Park drohe umzukippen, bestätigt Jürgen Hecht, Geschäftsführer der Freizeitgesellschaft Metropole Ruhr, zu dem der Revierpark auf der Stadtgrenze von Bottrop und Oberhausen gehört. „Wir haben schon 100 000 Liter Frischwasser auf unsere Kosten nachgefüllt. Außerdem steht seit einer Woche ein Sprudler in dem Teich, der zusätzlichen Sauerstoff ins Wasser bringen soll. Den hat der Angelverein dort aufgestellt.“
Größerer Teich wird über Bachlauf versorgt
Man tue alles, um ein Umkippen des Gewässers zu verhindern, sagt Hecht. Aber: „Geht es noch wochenlang so weiter, dann sind wir machtlos.“ Besser sehe es dagegen beim größeren der beiden Teiche im Park aus, da der immer noch über einen Bachlauf mit Frischwasser versorgt würde.
Keine Sorgen bei den Seen
Beim RVR sieht man keinen Grund, sich Sorgen zu machen um die Wasserqualität in Heide- und Heidhofsee. Die Situation werde beobachtet, so RVR-Sprecher Jens Hapke. Beide Seen würden auch über Frischwasserquellen zusätzlich gespeist, so dass alles inOrdnung sei.
Auch der Angelverein Petri Heil macht sich um die Seen keine Sorgen. Der „Gewässerkörper“ sei so groß, sagt Glowka auch mit Blick auf die Tiefe der Seen, dass keine Gefahr drohe.
Die Frischwasserversorgung ist auch ein Pluspunkt der Stadtteiche. Vor einigen Jahren ist auf einer Insel im vom Marienhospital aus gesehenen linken Teich ein Brunnen gebohrt worden. Über einen Quellstein sprudelt dort nun kontinuierlich Brunnenwasser in die beiden Teiche, erklärt Kai Uwe Dahm vom Fachbereich Umwelt und Grün. So dass trotz der Verdunstung die Teiche gut gefüllt seien. Hinzu kämen die Sprudler in den Teichen, die für zusätzlichen Sauerstoff sorgen. All diese Maßnahmen wurden vor einigen Jahren ergriffen, als die Teiche umzukippen drohten.
Dass diese Maßnahmen wirken, bestätigt auch Reinhard Glowka vom Angelverein Petri Heil. Der Verein hat die Fischereirechte in den Teichen und prüft regelmäßig das Wasser. „Unser Gewässerwart hat am Wochenende noch Proben genommen. Im westlichen Teich liegt die Sauerstoffsättigung bei 95 Prozent, im östlichen sogar über 100.“ Damit sei der Sauerstoffgehalt angesichts der Temperaturen gut. Das generelle Problem sei eben, dass je wärmer Wasser ist, es umso schlechter Sauerstoff binde.
Biotop im Volkspark ist trocken
Auch der Teich in der Villa Dickmann werde über einen Brunnen nachgespeist, sagt Dahm. Anders sieht es im Volkspark Batenbrock aus. Der kleine Biotop dort ist ausgetrocknet. „Das ist aber ein natürlicher Vorgang.“