Bottrop. . Wohnungsgesellschaft und Best probieren anderen Service aus. Das Vorhaben im neuen Quartier unter dem Tetraeder ist in Bottrop eine Premiere.
Müllbehälter kommen in Batenbrock bald unter die Erde. Die Gesellschaft für Bauen und Wohnen Bottrop (GBB) will in ihrem geplanten neuen Wohnquartier an der Straße „Zum Haldenblick“ keine herkömmlichen Abfallkisten mehr herum stehen haben. Anstatt der üblichen überirdischen Mülltonnen mit ihren braunen, grauen, blauen und gelben Deckeln werden dort vier große Müllcontainer im Boden versenkt.
„In Bottrop ist es das erste Mal. Für uns und die GBB ist das Neuland“, sagt Carsten Sußmann, Vorstand der Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best). Für die GBB wird das Vorhaben in Batenbrock aber zur Probe aufs Exempel. Denn die Stadttochter will die Art der Müllentsorgung ausweiten. „Für uns ist das attraktiv. Wo immer es möglich ist, werden wir das zukünftig so machen“, sagt GBB-Geschäftsführer Stephan Patz.
Die Straße bekam schon einen neuen Namen
Das städtische Wohnungsunternehmen will in der südlichen Verlängerung der Robert-Brenner-Straße jenseits der Batenbrockstraße ein neues Quartier mit etwas mehr als 50 Wohnungen bauen lassen. Auch zwölf Reihenhäuser sieht die Tochterfirma der Stadt dort vor. „Wir entwickeln das Quartier völlig neu“, erklärt Patz. Erst Ende des vorigen Jahres hatten die Bezirksvertreter im Bottroper Süden dieser Sackgasse einen eigenen Namen verliehen: Zum Haldenblick. Der Name liegt nahe. Das Straßenstück ist ja nicht weit von der Tetraederhalde entfernt.
In diesem Wohnquartier sehen die GBB-Planer drei Standorte mit je vier größeren unterirdischen Abfallcontainern vor. Fünf Kubikmeter Müll passen in jeden hinein. Die künftigen Bewohner können ihre Abfälle über farblich gekennzeichnete Einwurfschächte hinein werfen. Die Markierungen entsprechen den bekannten Farben auf den Abfalltonnen: Grau für Restmüll, braun für Bioabfall, gelb für Verpackungen, blau für Altpapier.
Genug Platz für Containerfahrzeuge muss da sein
Beim Öffnen helfen Schlüssel oder Chipkarten
Abschließbar sollen die Einwurfschächte der versenkten Müllcontainer in der GBB-Wohnanlage sein. Bewohner können sie entweder mit dem Haustürschlüssel oder mit einer Chipkarte öffnen, erklärt GBB-Geschäftsführer Patz.
Fremde können dann nicht mehr so einfach ihren Müll auf Kosten anderer entsorgen.
Ältere Leute oder Kinder könnten solche Müllschächte einfacher als die Deckel der höheren Tonnen öffnen, sehen Best-Vorstand Sußmann und GBB-Geschäftsführer Patz Vorteile beim Service. „Oft sind die Müllplätze vom Balkon oder Fenster aus ja nicht schön anzusehen. Viele klagen über klappernde Deckel unter ihrem Fenster und beschweren sich über üble Gerüche. Das alles erübrigt sich“, hofft Patz.
Durch die Lagerung der Abfälle an kühleren unterirdischen Stellen treten gerade die im Sommer so oft beklagten Geruchsbelästigungen nicht so schnell zu Tage, erklärt Sußmann. Platz genug müsse an den versenkten Containern allerdings schon sein, meint der Best-Vorstand. Schließlich müsse ein Lkw ja heran fahren können, um die gefüllten Container heraus und die entleerten wieder hinein heben zu können.