Bottrop. . Die meisten Anwohner stimmen auf einer Bürgerversammlung dem neuen Ausbaukonzept zu. Sie würden den verkehrsberuhigten Bereich sogar vergrößern
Die große Mehrheit der Anwohner bevorzugt einen verkehrsberuhigten Ausbau der Rheinbabenstraße. Dafür nehmen sie auch hin, dass sie dann womöglich höhere Anliegerbeiträge bezahlen müssen als bei einer herkömmlichen Sanierung der Straße auf dem Eigen. Diese Erkenntnis gewann Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken mit einem Team von städtischen Mitarbeitern bei einer Bürgerversammlung im Gemeindesaal von St. Peter.
Saniert werden soll eigentlich ja schon seit zwei Jahren das Teilstück zwischen der Scharnhölzstraße und der Hiberniastraße. Denn die Rheinbabenstraße sei in diesem Abschnitt in einem schlechten baulichen Zustand. Die Straßenplaner hatten nun aber ein komplett neues Ausbaukonzept für einen Teil der Straße, die auf dem Eigen ja die Scharnhölzstraße mit der Gladbecker Straße verbindet, in die Bürgerversammlung mitgebracht.
Die Anwohner klagen über Lkw-Verkehr
Den gesamten Bereich, in dem Wohnhäuser stehen, will die Stadt verkehrsberuhigen. Dies wird erst jetzt möglich, weil die Buslinie künftig nicht mehr durch die Wohnsiedlung führt. Die Bürger wünschen sich allerdings einen größeren verkehrsberuhigten Bereich als bisher geplant. Die Stadt soll diesen mindestens bis zur Trappenstraße, möglichst sogar bis zur Velsenstraße ausdehnen, damit auch auf diesen Straßen nicht mehr so viele Lkw fahren.
Die Ressorts der Stadt werden nun prüfen, ob sie dies möglich machen können. Denn, so wandte sich Tiefbauamtsleiter Wilken an die gut 70 Anwohner im Gemeindesaal an der Scharnhölzstraße: „Wir treffen uns heute hier, um ihr Meinungsbild einzuholen. Was Sie von unseren Vorschlägen halten, ist uns ganz wichtig“. Grundsätzlich gebe es nur zwei Alternativen: die herkömmliche Sanierung der Rheinbabenstraße in ihrer jetzigen Form oder aber einen verkehrsberuhigten Ausbau im Wohnbereich.
Kritik am Durchgangsverkehr in den Wohnstraßen
Ratsherr Michael Gerber (DKP) brachte aber den Wunsch der Bürger in die Diskussion ein, den geplanten verkehrsberuhigten Ausbau bis zur Trappenstraße zu verlängern. „Dann wäre die Verkehrsbelastung dort ja ebenfalls geringer“, begründete er. Außerdem müssten sich dann auch ansässige Firmen aus dem Gewerbegebiet an den Ausbaukosten beteiligen, so dass die finanzielle Belastung der Anwohner sinken werde.
Zuvor hatte sich eine Reihe von Anwohnern aus der Trappenstraße darüber geklagt, dass die Verkehrsbelastungen vor ihren Häusern stark zugenommen haben, weil Busse und vor allem auch immer mehr Lkw durch ihre Straße fahren. Sie befürchten, dass dies noch weiter zunimmt, wenn die schweren Lastwagen den verkehrsberuhigten Teil der Rheinbabenstraße nicht mehr passieren können. Indem der verkehrsberuhigte Bereich bis zur Einmündung der Trappenstraße verlängert werde, könne solcher Durchgangsverkehr auch aus ihrer Wohnstraße heraus gehalten werden, hoffen sie.
Verkehrsberuhigung kommt so oder so
Die Idee, den verkehrsberuhigten Bereich auszudehnen, finden auch die Vertreter der Stadt gut. Sie müssen aber erst prüfen, ob und wie sie dies überhaupt ermöglichen können. Normalerweise werden Straßen nur dort verkehrsberuhigt, wo Häuser stehen, erklärte Tiefbauamtsleiter Wilken. Die geforderte Verlängerung bis zur Trappenstraßen umfasse aber auch ungenutzte Flächen und Firmengrundstücke.
Auch SPD-Bezirksvertreter Wolfgang Altmeyer wollte daher von den Anwohnern wissen, ob sie die Verkehrsberuhigung auch dann befürworten, wenn die erhoffte Ausdehnung bis zur Trappenstraße oder darüber hinaus nicht gelingen sollte. Doch die Verkehrsberuhigung wollen die Anwohner so oder so.