Bottrop. Stadt Bottrop muss das komplette Gebäude an der Rheinbabenstraße samt Vorgarten unter Schutz stellen.
- Stadt muss Gesundheitshaus der früheren Zeche Rheinbaben erhalten
- Auch Vorgarten des historischen Gebäudes steht unter Denkmalschutz
- Langgestreckter Ziegelbau dient als Beleg der Fürsorge für Bergleute
Das komplette Gesundheitshaus der früheren Zeche Rheinbaben ist mitsamt des Vorgartens ein Denkmal. Das hat der für Denkmalpflege zuständige Landschaftsverband Westfalen-Lippe in Münster bestätigt. Damit muss die Stadt nicht nur – wie bisher bekannt – den Mittelteil, sondern das gesamte Gebäude an der Rheinbabenstraße erhalten.
Die Stadt ist damit gesetzlich verpflichtet, den gesamten Gebäudetrakt, der ihr ja auch gehört, in ihre Denkmalliste einzutragen sowie zu pflegen und schützen. Davon setzte Beigeordneter Paul Ketzer jetzt die Mitglieder der Bezirksvertretung in Kenntnis.
Nach Erkenntnis der Denkmalpfleger sind das Tauchbecken im verglasten Turm und auch der verglaste Windfang am Haupteingang des Badehauses wesentlich für den Denkmalwert des flachen, langgestreckten Ziegelbaus an der Rheinbabenstraße. Das Gesundheitshaus der Zeche orientiere sich durch den besonders ins Auge fallenden Rundbau an den in den fünfziger Jahren ebenfalls entstandenen Kurbädern.
Das Gesundheitshaus hatte die Bergwerksgesellschaft Hibernia 1956/57 für die damalige Zeche Rheinbaben gebaut. Seit der Stilllegung der Zeche vor gut fünfzig Jahren ist der Bau Eigentum der Stadt. Das Gebäude sei bedeutend für die Entwicklung der Arbeitsverhältnisse in Bottrop in den fünfziger Jahren, urteilen die Denkmalschützer in Münster. Das Gebäude mit seiner qualitätsvollen Architektur sei ein Beleg der Fürsorge der Bergwerksgesellschaft für die Belegschaft.
Sauna förderte Gesundheit
Das Badehaus diente in den Fünfzigern der Stärkung des Produktionsstandortes. So konnten die Bergleute, die im Staub der Zeche arbeiteten, in der Sauna etwas für ihre Gesundheit tun. Außerdem konnten sich auch die Bewohner der umliegenden Zechensiedlungen, in deren Häusern es damals zumeist noch keine Badezimmer gab, in dem Badehaus waschen.