Bottrop. . Der Mieterschutzbund verteilt am 30. Juni knapp 60 000 Fragebögen an die Haushalte. Breite Daten-Basis soll in den Mietspiegel einfließen.
Der Mieterschutzbund startet eine breit angelegte Befragung zu den Mieten, die in Bottrop gezahlt werden: Am 30. Juni werden unter dem Motto „Faire Preise sind die halbe Miete“ insgesamt 59 400 Fragebögen an die Haushalte verteilt. Dadurch soll eine möglichst breite Datengrundlage gewonnen werden, die dann auch in den Mietspiegel einfließen kann.
Unterstützung vom Mietspiegel-Gremium
„Es ist eine Aktion des Mieterschutzbundes. Aber wir legen Wert darauf, dass sie von Haus und Grund und vom gesamten Mietspiegel-Gremium unterstützt wird“, betont der Mieterschutzbund-Vorsitzende Claus Deese. „Wir hoffen auf ein repräsentatives Ergebnis.“
Der bisherige Mietspiegel basiere auf einem kleinen Bruchteil von Mieterdaten, heißt es im Begleitschreiben des Mieterschutzbundes zu dem Erfassungsbogen. Ob diese repräsentativ für das gesamte Stadtgebiet seien, könne nicht mit Sicherheit gesagt werden. Deese erläutert, dass die bisherige Grundlage zum einen die Mietdaten seien, die die Verbände liefern. Beteiligt an der Erstellung des Mietspiegels sind der Bottroper Gutachterausschuss für Grundstückswerte, der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümerverein sowie die Mietervereine. Zudem werden in Bottrop alle diejenigen, die in eine Mietwohnung umziehen, angeschrieben und nach der vereinbarten Miete befragt. „Es gibt aber keine Pflicht, das zu beantworten“, sagt Deese.
Neuvermietungen als Preistreiber
In der Regel sei es so, dass Neuvermietungen Preistreiber seien, weil Eigentümer dann oft versuchten, mehr aus ihrer Wohnung herauszuholen. Wichtig ist es dem Mieterschutzbund daher, auf breiter Front auch Daten über Bestandsmieten zu erhalten.
Der Mieterschutzbund vermutet, dass der aktuelle Mietspiegel zu hoch liegen könnte. Aber die Befragung könne durchaus auch zu einem anderen Ergebnis führen. „Diese Aktion soll einfach Klarheit bringen“, sagt Deese.
Fragebögen bis zum 31. August ausfüllen
Innerhalb von zwei Monaten sollen die Fragebögen, die mit dem Stadtspiegel verteilt werden, beantwortet werden.
Annahme: Mieterschutzbund Bottrop (Postadresse: Kunibertistr. 34, Recklinghausen), Haus & Grund, Bürgerbüro Stadtmitte und Kirchhellen, Sparkassen-Filialen, Bremer Baustoffe.
Mehr Daten für mehr Sicherheit
„Wir sind stark daran interessiert, dass es einen Mietspiegel gibt, der die Wirklichkeit abbildet“, sagt auch Walter Eilert, Vorstandsvorsitzender des Eigentümervereins Haus und Grund Bottrop. „Der Mietspiegel, den wir haben, ist jetzt schon repräsentativ. Er hat immer den Wohnungsmarkt in Bottrop befriedet. Aber mehr Daten geben mehr Sicherheit.“
Gefragt werden Mieter sowie Vermieter, die die Bögen ja auch erreichen, nach der Nettokaltmiete sowie nach Wohnfläche und verschiedenen Ausstattungsmerkmalen. Ein Name muss auf dem Fragebogen nicht vermerkt werden – „wir legen Wert auf Datenschutz“ –, aber die Adresse ist von wesentlichem Interesse.
Informationen zu der Kampagne und den Fragebogen gibt es auch im Internet auf www.faire-miete.de