Bottrop. . Der stärksten Bottroper Ratspartei dauern viele Straßenarbeiten zu lange. Anwohner und Kraftfahrer ärgern sich über die unnötigen Engpässe
Die SPD verlangt mehr Tempo bei den Straßenbaustellen. Ihren Bezirksvertretern und Ratsleuten dauert es zu lange, bis die Bauarbeiten in den Straßen begonnen werden und auch abgeschlossen sind. Oft dauere es Tage und sogar Wochen bis die Baufirmen in einer längst eingerichteten Straßenbaustelle überhaupt mit der Arbeit beginnen, kritisieren SPD-Ratsherr Rüdiger Lehr und Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff. Die Folgen seien gerade an Hauptverkehrsstraßen lange Staus und eine starke Verkehrszunahme in den Wohngebieten.
Als besonders negatives Beispiel haben die beiden SPD-Vertreter die aktuelle Baustelle an der Kreuzung von Gladbecker Straße und Aegidistraße in Höhe des Eigener Marktplatzes ausgemacht. Eingerichtet worden sei diese Baustelle, damit die Steag ein Haus an das Fernwärmenetz anschließen kann. „Die Straßen sind schon vor Wochen abgesperrt worden, doch getan hat sich dann lange nichts“, bemängelt Ratsherr Rüdiger Lehr.
Verwaltung soll die Dauerbaustellen verhindern
So etwas dürfe Anwohnern und Kraftfahrern grundsätzlich nicht mehr zugemutet werden, fordert der Vorsitzende des Ratsausschusses für Bauen und Verkehr. Die Fachleute der Stadtverwaltung sollen daher den Mitgliedern des Ausschusses demnächst darlegen, welche Möglichkeiten die Stadt hat, derartige Dauerbaustellen zu verhindern. Denn um Straßendecken aufzubrechen und Fahrbahnen absperren zu lassen, brauchen die Unternehmen ja zum Beispiel auch Genehmigungen der Verwaltung. Diese soll die Stadt künftig nicht mehr so pauschal wie bisher, sondern zeitlich eng begrenzt erteilen. „Wenn es dann länger dauert, wird es für die Firmen eben auch teurer“, sagte Lehr.
Besonders ärgerlich sei, dass die Belastungen für die Anwohner und Kraftfahrer durch stillstehende Baustellen unnötig andauern. „Das ärgert die Bürger völlig zu Recht“, findet Bezirksbürgermeister Kalthoff. Wenn Tiefbauarbeiten in Wohnstraßen etwas länger dauerten, sei es zwar auch nicht gut, doch auf Hauptverkehrsachsen wie jetzt an der Gladbecker Straße müssten Bauarbeiten so schnell wie möglich vonstatten gehen.
Auch im Fuhlenbrock beschweren sich die Bürger
„Die Steag macht uns da die meisten Probleme“, erklärt auch Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken. Das Unternehmen schließe je nach Anfrage zumeist Haus für Haus ans Fernwärmenetz an und verursache so Baustelle um Baustelle. Er erinnert daran, dass der Rat diese Praxis nach der Fahrbahnerneuerung für fünf Jahre an der Osterfelder Straße untersagt hatte. Das sei an der Gladbecker Straße so zwar nicht möglich, doch SPD-Ratsherr Lehr wirft grundsätzlich die Frage auf, warum der Energieversorger mögliche Kunden nicht schon dann anspreche, wenn die Fernwärmehauptleitung in einer Straße verlegt werde.
>>> Auch im Fuhlenbrock beklagen sich Bürger über lange andauernde Straßenbauarbeiten. Dort soll die Vollsperrung der Straße Im Beckram noch bis Mitte Juni dauern, berichten Anwohner. Die Bürger beschweren sich über Lärm, Staub, Dreck und Umwege. Auch Parkplätze gebe es jetzt zu wenige in der Nähe der Wohnungen.