Bottrop. . Die Baustelle zur Kanalsanierung ist seit einigen Tagen eingerichtet. Doch viele sind irritiert über die Sperrungen an den Einmündungen.
- Die Hauptverkehrsachse ist damit auf einem Teilstück nur noch eine Einbahnstraße
- Anwohner und ÖDP sind nicht glücklich über die Verkehrsführung und die frühen Sperrungen
- Wegen der Maßnahme an der Prosperstraße werden Bauarbeiten auf der Horster Straße verschoben
Ein Bagger steht auf der Straße, dazu sind diverse Kanalrohre auf dem Parkstreifen an der Prosperstraße abgelegt worden. Doch mit der geplanten Kanalsanierung auf dem Teilstück zwischen Friedrich-Ebert-Straße und der Straße Auf der Bette wurde noch nicht begonnen – allerdings ist die Baustelle bereits eingerichtet, inklusive der Einbahnstraßenregelung. Die Prosperstraße ist auf diesem Teilstück nur noch stadtauswärts befahrbar. Wer von der Bundesstraße oder dem Alpincenter kommt, der wird großräumig umgeleitet – über Ostring und Horster Straße.
Zahlreiche Hinweisschilder
Anlieger und diejenigen, die etwa jenseits des Ostrings einkaufen, zum Arzt oder zu einer der anderen Nebenstraßen wollen, können die Prosperstraße stadteinwärts zwar weiter nutzen. Doch an jeder Einmündung steht jetzt ein Schild und weist darauf hin, dass die Straße in einigen Metern zu einer Sackgasse wird.
Diese Schilder sorgen bei den Anwohnern aber für Verdruss. Denn anstatt sie rechts an den Straßenrand zu stellen, sind sie an breite Absperrungen montiert. Diese wiederum ragen weit in die Fahrspur hinein. Die Folge: Wer stadteinwärts unterwegs ist, muss immer wieder anhalten und den Gegenverkehr passieren lassen. „Warum baut man hier solche zusätzlichen Engstellen auf?“, fragt sich nicht nur Peter Ennemoser. Das sorge doch für zusätzlichen Stau in die Gegenrichtung und bremse auch Busse aus.
ÖDP kritisiert frühe Einrichtung der Einbahnstraße
Auch die ÖDP im Rat ärgert sich über die Ausgestaltung der Baustelle. Ratsherr Johannes Bombeck kritisiert, dass die Einbahnstraße viel zu früh eingerichtet wurde. Überhaupt stelle sich die Frage, warum die Verwaltung diese Regelung geschaffen habe. Anderswo habe man auf Baustellenampeln gesetzt, und zwar „bei ähnlichen großen Baustellen in Straßen mit höherer Verkehrsdichte“.
ÖDP-Nachfragen in den beteiligten Ämtern hätten ergeben, „dass zumindest fünf Barrieren verschwinden könnten und auch die verfrühte Baustelleneinrichtung wird zumindest von Teilen der Verwaltung kritisch gesehen“.
Autofahrer sollen Bereich weiträumig umfahren
Es sei tatsächlich noch unklar, ob die Absperrungen dort dauerhaft stehen, sagt Ulrich Schulze, stellvertretender Stadtsprecher. Zunächst aber sollen sie deutlich machen, dass die Umleitung über den Ostring führt. Die Prosperstraße solle nur noch von Anliegern genutzt werden.
Auch über eine Baustellenampel hätten die beteiligten Ämter nachgedacht. Doch im Bereich des ersten Bauabschnitts könnte ein Rückstau bis über die Friedrich-Ebert-Straße hinaus entstehen. Außerdem sei der Baubereich verhältnismäßig lang und es gebe Zu- und Ausfahrten. Zudem habe sich die Feuerwehr gegen eine Ampelregelung ausgesprochen. Denn auch mit Blaulicht und Sirene komme es da zu Verzögerungen. Allerdings werde über die Verkehrsregelung bei allen drei Bauabschnitten separat entschieden.
ÖDP wünscht sich bessere Kommunikation
Die Stadt geht davon aus, dass die Firma nun kurzfristig mit den Arbeiten beginne. Innerhalb eines Jahres müsse die Sanierung abgeschlossen sein, das stehe fest, so Schulze. Die sonstige Planung, was etwa freie Tage und Dienste angehe, sei Sache des Unternehmens.
Bombeck fordert für die Zukunft eine bessere Kommunikation der beteiligten Ämter und die Umsetzung der vom früheren Beigeordneten mehrfach versprochenen besseren Bürgerinformation.
RWW verschiebt Leitungsbau an der Horster Straße
Im Gleichschritt mit dem Fachbereich Tiefbau hat der Wasserversorger RWW den geplanten Neubau einer Trinkwasserleitung an der Horster Straße verschoben. Erst soll die Kanalsanierung an der Prosperstraße fertig werden.
Zwei Baustellen an zwei parallellen Ost-West-Hauptverkehrsstraßen - das werde man den Bürgern nicht antun, hatte Heribert Wilken, Fachbereichsleiter Tiefbau, im Oktober angekündigt. Deshalb hat der Fachereich seine eigene Kanalbaumaßnahme mit anschließendem Straßenausbauprogramm bis voraussichtlich Oktober 2018 verschoben.
Jetzige Baustelle dort ist im Dezember beendet
Dieser Entscheidung ist der Wasserversorger RWW gefolgt, sagt RWW-Sprecher Ramon Steggink. Seit Ende August erneuert das Unternehmen zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Hansnummer 78 auf einer Länge von 330 Metern die Trinkwasserleitung. Im Anschluss hätten die Bauarbeiten auf der Fahrbahn losgehen sollen, um für den geplanten Kanalbau „unsere Trinkwasserleitung aus dem Weg zu räumen“, sagt Steggink. Diese Baumaßnahme wurde jetzt verschoben, so dass die Baustelle auf der Horster Straße bis Dezember abgeschlossen sein wird.
Eine neue Baustelle aufgemacht hat RWW dagegen in Absprache mit der Stadt und dem Energieversorger Ele in der Straße An der Berufsschule. Auch hier steht ein Ausbauprogramm der Stadt an. Im Vorgriff dazu erneuert RWW dort auf einer Länge von 340 Metern zwischen Eichen- und Lützowstraße ihre Trinkwasserleitung. Die Ele nutzt die Gelegenheit, um zwischen Hans-Sachs-Platz und Lützowstraße die Stromversorgung und Hausanschlüsse zu erneuern. Das kostet derzeit viele Parkplätze.