Bottrop.. Mit einer kleinen Werkstatt fing alles an. Heute ist die Firma Brabus ein weltweit agierender Autoveredler. Nun ist der Firmengründer gestorben.
Die Stadt Bottrop hat einen profilierten Unternehmer verloren. Brabus-Gründer und -Chef, Prof. h.c. Bodo Buschmann, starb nach kurzer Krankheit am 26. April im Alter von 62 Jahren.
Die Trauer um den Seniorchef ist am Firmensitz an der Brabus-Allee zu spüren. „Für alle im Unternehmen ist das auch persönlich ein sehr großer Verlust“, sagte Brabus-Sprecher Sven Gramm, dem die Betroffenheit deutlich anzumerken ist. Buschmann sei auch als Seniorchef prägend für das Unternehmen gewesen. „Viele von uns haben mit ihm viel Zeit verbracht“, sagte Gramm.
Von klein auf war er ein großer Autofan
Autofan von klein auf, gründete Bodo Buschmann 1977 noch während seines Jura- und Betriebswirtschaftsstudiums die Brabus GmbH in Bottrop. Vom ersten Tag bis heute befasst sich das Unternehmen mit der exklusiven Veredelung von Mercedes-Benz-Automobilen.
Der erste Betriebssitz, eine kleine Werkstatt in der Straße hinter dem Autohaus seiner Eltern, wurde schnell zu klein.
Es folgte kurze Zeit später der Umzug in das erste eigene Firmengebäude, dem heutigen Brabus-Werk 1 an der Brabus-Allee. Unter Autokennern auf der ganzen Welt sprach sich schnell herum, dass Buschmanns Unternehmen Autotuning in Top-Qualität bietet.
Der Bottroper Junge machte Brabus zum Global Player
„Bodo Buschmann war ein Ruhrgebietsjunge, ein Bottroper Junge. Er hat sich immer zu seiner Heimatstadt bekannt“, sagte Brabus-Sprecher Gramm. So sei der Stammsitz des Unternehmens trotz weltweiter Expansion auch heute noch in Bottrop. Der Auto-Tuner beschäftigt in seiner Heimatstadt rund 600 Mitarbeiter und ist damit einer der größten Arbeitgeber Bottrops.
Der Unternehmer behielt sein Gespür für erfolgreiche Ideen und Produkte. In seiner Firma Bodo Buschmann selbst immer Vollgas. Die 40-Stunden-Woche hatte er in aller Regel schon mittwochs erreicht. So machte er Brabus zu einem Global Player in der Autoindustrie. Die exklusiven Fahrzeuge schrieben nicht nur Automobilgeschichte, sie schafften es mehrmals ins Guinness-Buch der Rekorde.
Fünf Werke stehen heute rund um die Brabus-Allee
Im November resümierte er in einem WAZ-Interview: „Wenn ich heute sehe, dass wir hier in Bottrop fünf Werke haben, für die Automobilindustrie das größte und teuerste Auto bauen und Brabus in diversen Geschäftsfeldern aufgestellt haben, mit der Klassiksparte, dem Bereich Startech für Land Rover oder Bentley und mit CRD als Dienstleister für die Automobilindustrie, dann hatte ich damit nicht gerechnet.“
Mit seinen Ideen und seinen immens hohen Qualitätsansprüchen hat er nicht nur sein eigenes Unternehmen zu einer der renommiertesten Marken der Branche gemacht. Auch als Präsident des von ihm mitgegründeten Verbands der Automobil-Tuner hatte der Bottroper Brabus-Chef zudem erheblichen Anteil daran, dass die Fahrzeugveredelung weltweit salonfähig wurde.
Constantin Buschmann übernimmt die Führung
Die Weichen für die Zukunft seines Unternehmens hatte der Brabus-Gründer gestellt: Die nächste Generation der Familie übernimmt bereits seit einiger Zeit wichtige Aufgaben im Management.
Allen voran Constantin Buschmann (32), der bisher in der Geschäftsleitung für Marketing und Sales verantwortlich war. Er übernimmt ab sofort die Führung der Brabus-Unternehmensgruppe und damit sämtliche Aufgaben seines verstorbenen Vaters. „Constantin ist ja mit dem Unternehmen aufgewachsen. Er kennt Brabus bestens und wird jetzt einige Entscheidungen mehr treffen“, sagte Sprecher Gramm.
Weitere Schlüsselpositionen seien mit Brabus-erfahrenen Geschäftsleitern besetzt: So gehört Technik-Geschäftsleiter Ulrich-Joachim Gauffrés dem Unternehmen seit den 80er Jahren an, und Personalchef Stefan Hosters ist auch schon länger als ein Jahrzehnt für Brabus tätig.