Bottrop. . Erstmals mussten Schüler unterschreiben, dass sie sich an Auflagen halten. Sie sollen eine tolle Zeit erleben dürfen, aber auf gewissem Niveau.

Mottowoche und Abiturfeiern haben Tradition an Gymnasien und Gesamtschulen. Doch der Wind weht den feiernden Abiturienten inzwischen etwas schärfer ins Gesicht.

Diese beiden Gymnasien haben in diesem Jahr einen Regelkatalog eingeführt

Um Ausschweifungen vorzubeugen, haben sich die Schulleiter des Josef-Albers-Gymnasiums (JAG) und des Heinrich-Heine-Gymnasiums (HHG) dazu entschlossen, einen Regelkatalog einzuführen, der von den Schülern unterschrieben werden musste.

Tobias Mattheis, Leiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums.
Tobias Mattheis, Leiter des Heinrich-Heine-Gymnasiums. © Thomas Gödde

„Wir haben großes Verständnis dafür, dass es für unsere Abiturienten eine ganz spezielle Woche ist. Trotzdem möchten wir, dass Regeln eingehalten werden. Die Schüler sollen diese Zeit zu einer einmaligen machen, aber auf einem gewissen Niveau“, erklärt Tobias Mattheis, Leiter des HHG. „Die Regelungen dienen vor allem zur Vorbeugung, damit sich Fälle, wie sie vor ein paar Jahren in Köln oder anderen Städten vorgekommen sind, hier nicht wiederholen“, betont Ursula Engel, kommissarische Schulleiterin am JAG.

Die neuen Vorschriften an beiden Bottroper Gymnasien sind einfach und selbsterklärend: Die Abiturienten dürfen zum Beispiel auf dem Schulgelände werde Alkohol trinken, noch irgendwelche Drogen konsumieren.

Der Unterricht soll ohne Störungen ablaufen

Während der Mottowoche laufen die Schüler des Abschlussjahrgangs gern als Helden der Vergangenheit, als bunte Comicfiguren oder Stars des anderen Geschlechts durch Flure und Klassenräume. Doch die Regel sagt, dass sie ihre Musik nur in den Pausenzeiten abspielen und die Motto-Verkleidungen mit den Lehrkräften abzusprechen sind. Der Unterricht und Klausuren müssen ohne Störungen stattfinden können. Das Auto darf nicht auf dem Schulgelände geparkt werden. Bei einem Verstoß droht der Verweis vom Schulgelände. Werden ganze Gruppen auffällig, kann die Mottowoche sofort abgesagt werden.

„Wir haben es bisher immer so gehandhabt, dass wir die Schüler vor ihrem Abitur zusammengeholt und Grenzen gemeinsam besprochen haben“, erklärt Tobias Mattheis. „Es ist ein Geben und Nehmen. Wenn sich die Abiturienten an die Regeln halten, dann kommen wir ihnen auch entgegen“, hebt Ursula Engel hervor.

Die Schüler haben die Auflagen akzeptiert

Die Schüler haben sich mit dem Katalog an Auflagen für ihre Mottowoche abgefunden. Lena Albani (18) und Charlotte Menke (18) vom Heine-Gymnasium loben vor allem die Toleranz der Lehrer und die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Hausmeister, der sie in vielen Punkten unterstützt hat.

Die Stufe hat bereits einen großen Flash-Mob organisiert, ein Quiz mit jüngeren und ein Tanzspiel mit älteren Schülern ausgerichtet. Gestern fand ihre Zulassungsfeier in Oberhausen statt.

Am heutigen Freitag endet die Mottowoche mit dem so genannten „Chaostag“, einer Feier auf dem Schulhof und Abi-Streichen. Und für die gelten natürlich ähnliche Regeln wie für die Mottowoche. Es soll ja allen Spaß machen.