Bottrop. . Emschergenossenschaft zieht Zwischenbilanz zum Weltwassertag: Vorthbach und Kirschemmsbach wurden im Zuge des Emscherumbaus naturnah gestaltet.

Naturnahe Wasserläufe bringen mehr Lebensqualität in die Stadt. Denn im Zuge des Emscher-Umbaus entstehen in Bottrop naturnahe Gewässer, wo früher Abwasser in Betonrinnen floss. Der Vorthbach machte den Anfang. Neben der Emscher selbst, die noch Arbeit macht, ist auch der Kirchschemmsbach naturnah ausgebaut. Die Renaturierung der Boye ist im Gange.

Darauf weist jetzt die Emschergenossenschaft aus Anlass des Weltwassertages hin, den die Vereinten Nationen jedes Jahr am 22. März feiern. In diesem Jahr lautet dessen Motto „naturbasierte Lösungen für Wasser“. Es rückt damit die Arbeit der Emschergenossenschaft in den Mittelpunkt.

Radwege führen ins Emscherland

In Bottrop plant der Wasserwirtschaftsverband für den Emscher-Umbaus Ausgaben von insgesamt 716 Millionen Euro, berichtet Michael Steinbasch, Sprecher der Emschergenossenschaft. Davon waren allein in den Bau der Großkläranlage in der Welheimer Mark in den 1990er Jahren sowie in die Modernisierung dieses Klärwerks bislang 327 Millionen Euro investiert worden. Außerdem werden 27 Kilometer an neuen Abwasserkanälen in Bottrop finanziert und 19 Kilometer an Gewässerstrecken renaturiert, teilt Steinbach mit.

Der rund 3,5 Kilometer lange Emscher-Abwasserkanal liegt auf Bottroper Gebiet bereits komplett, ebenso wie die Strecke, die von Bottrop-Süd bis nach Oberhausen-Holten reicht. Auch sind in Bottrop im Rahmen des Emscher-Umbaus bis heute rund zwölf Kilometer an neuen Wegen entstanden. Zu Beginn des Emscher-Umbaus noch gar nicht eingeplant gewesen, sei der Bau neuer Radwegeverbindungen zur besseren Erlebbarkeit des neuen Emscherlandes, berichtet der Sprecher der Emschergenossenschaft.

Ein Generationenprojekt über fast 30 Jahre

All diese Maßnahmen sind ein Bestandteil des Generationenprojekts Emscher-Umbau, in das die Emschergenossenschaft über fast 30 Jahre prognostizierte 5,266 Milliarden Euro investiert. Diese Kosten werden zu rund 80 Prozent von den Mitgliedern der Emschergenossenschaft getragen, das heißt von Bergbau, Industrie, Kommunen und Abwassergebührenzahlern. Knapp 20 Prozent steuern das Land NRW und die Europäische Union über Fördergelder bei.