Bottrop-Kirchhellen. . Die Karriere des Comedian geht gerade ziemlich durch die Decke. Dennoch kehrt er Ostern nochmal ins Dorf zurück, mit einer „Generalprobe“.

Dem Brauhaus am Ring ist ein feiner Marketing-Coup gelungen. Die Betreiberfamilie Prgomet hat den Comedian Markus Krebs, der in diesem Herbst in der ausverkauften Essener Grugahalle auftreten wird, für ein zweitägiges Oster-Special zurück nach Kirchhellen geholt, wo er zu Beginn seiner Karriere jahrelang Stammgast auf der Bühne war. Die beiden Abende waren gleichsam in Minutenschnelle ausverkauft. Jetzt versuchen die Prgomets dem „Hocker-Rocker“ noch einen zweiten Zusatztermin abzuschmeicheln. Aber sein Management grätscht dazwischen.

Bekennender Ruhrpottjunge

Markus Krebs aus Duisburg-Neudorf, Jahrgang 1970 und bekennender Ruhrpottjunge, ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann. Er hat nach eigenen Angaben als „Gastwirt, Tannenbaumverkäufer und Pizzataxifahrer“ gearbeitet. Er kennt die Höhen und Tiefen des Arbeitsmarktes als Vize-Baumarktleiter ebenso wie als Hartz-IV-Empfänger. Als Jugendlicher kassierte er als MSV-Hooligan nach eigenen Angaben sieben Jahre Stadionverbot.

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Seine Comedy-Karriere begann in der Fußballkneipe, die er mit der Abfindung aus dem Baumarkt-Job gegründet hatte. Dort erwarb er fundierte Grundkenntnisse im Possenreißen. An die erinnerte sein Bruder sich, als er 2008 in Dinslaken einen Comedy-Wettbewerb veranstaltete und ein Komiker nicht antrat. Er holte Bruder Markus von der Kasse weg und schickte ihn auf die Bühne. So gewann Krebs den „Niederrheinischen Comedy-Preis“. Drei Jahre später, am 18. November 2011, war er der Sieger in der ersten Ausgabe des RTL-Formates „Comedy Grand Prix“.

Bestes aus drei Programmen

Seitdem war er mit seinen drei ersten Programmen regelmäßig im Brauhaus zu Gast. Nicht nur dort übrigens, sondern auch im Saalbau beim Karneval und dieses Jahr noch im Prisma bei der Prunksitzung. Immer mit der sehr reduzierten Bühnengestaltung und Uniform: Stehtisch, Barhocker, Sonnenbrille (früher notwendig wegen einer Augenverletzung), Wollmütze (zur Tarnung), T-Shirt (Aufschrift: „Der Mann hinter dem Bauch“), Pulle Bier in der Hand.

Seine Anfänge im Dorf hat er nicht vergessen, auch wenn seine Karriere gerade durch die Decke geht mit eigener Show bei RTL, Auftritten in den großen Hallen und Tour-Buchungen bis ins Jahr 2020. „Sein Management wollte eigentlich nicht, dass Markus noch mal zu uns kommt“, sagt Perica Prgomet vom Brauhaus. „Wir haben das dann als eine Art Generalprobe deklariert.“ Deshalb taucht der Auftritt im Brauhaus auch nicht im aktuellen Tourkalender auf. Nur mit Flüsterpropaganda waren die Karten für die Oster-Auftritte am 1. und 2. April blitzartig abgesetzt.

Mit Zuckerschock ins Krankenhaus

Das Brauhaus-Team hat versucht, noch einen dritten Oster-Termin zu bekommen. Doch jetzt ist Schluss, sagt das Management. Zumal der Comedian am vergangenen Samstag einen Auftritt abbrechen und wegen eines Zuckerschocks ins Krankenhaus musste. „Der Tourneeplan ist schon jetzt rappelvoll“, sagt eine Sprecherin und warnt auch vor falschen Erwartungen wegen der Deklarierung als „Generalprobe“. Aus seinem vierten Programm wird es noch nichts zu hören geben. „Das ist eine Mischung aus dem aktuellen Programm und einem ,Best of’ der vorherigen Programme.“

Am 22. September tritt er vor 5000 Gästen in der ausverkauften Essener Grugahalle auf.