Kirchhellen. . Bewegung gründete sich vor 70 Jahren. Ihre Alten Herren sind 30 Jahre jünger. Mitglieder stellen eine Ausstellung im Heimathaus zusammen.

Ein Foto der Kaltblutstute Wilhelmine wird in der neuen Ausstellung im Heimathaus bestimmt nicht fehlen. Denn mit der historischen Schau präsentieren sich die Katholische Landjugend und ihre Alten Herren. Und immer wenn sich die Alten Herren irgendwo vergnügten, war für lange Zeit auch Kaltblut Wilhelmine nicht weit.

Die Landjugend feiert in diesem Jahr einen runden Geburtstag. Mit der Austellung im Heimathaus erlaubt sie Besuchern ab dem ersten Sonntag im März einige Blicke in ihre Geschichte. „Wir freuen uns um so mehr, dass es zu dieser Ausstellung kommt, weil jung und alt sie gemeinsam gestalten wollen“, sagt der Heimatvereinsvorsitzende, Peter Pawliczek.

Die Landjugend ist ein Faktor in Kirchhellen

Dabei ist die Landjugend deutlich älter, als es die Alten Herren der Landjugend sind. Vor 70 Jahren gründete sich die Landjugend in Kirchhellen, vor 40 Jahren kamen ihre Alten Herren hinzu. „Die Zeit in der Landjugend geht so mit Mitte zwanzig zu Ende. Wir wollten damals aber nicht so einfach auseinander laufen und haben die Alten Herren gegründet“, erinnert sich Rudolf Steinmann.

Landjugend samt Alten Herren sind ein Faktor in Kirchhellen. So ist etwa die Bauernolympiade eine Erfindung der älteren Landjugendherren. Insgesamt sieben Olympische Bauernspiele haben sie alle drei Jahre organisiert, von 2004 an dann das Olympiakomitee diese Aufgabe übernahm. Den Rastplatz Schimmels Ruh, die Sonnenuhr in Hardinghausen oder den 37 Kilometer langen Olympiaradweg gäbe es ohne sie wohl kaum.

Vom Klumpenlauf bis zur Herzblatt-Fete

Peter Pawliczek, Rudolf Steinmann, Ferdinand Schmitz und Richard Grütjen (von links) richten im Heimathaus die Stube der Alten Herren ein.
Peter Pawliczek, Rudolf Steinmann, Ferdinand Schmitz und Richard Grütjen (von links) richten im Heimathaus die Stube der Alten Herren ein.

Auch der Bouleplatz in der Nähe der Bezirksverwaltungsstelle geht auf das Konto der Alten Herren. Zwei Schützenkönige kamen aus ihren Reihen, und den Platz mit dem Wappenbaum in der Nähe von St. Johannes nach Hans Büning zu benennen, war eine Idee der Alten Herren. Büning war Lehrer in Kirchhellen und später auch der Ehrenvorsitzende des Heimatvereins gewesen.

Die Alten Herren werden in der Landjugendausstellung eine Stube einrichten. Im Raum davor erinnert die Landjugend an viele Feste und Spiele. Eine Reihe von Postern erinnert etwa an das Tauziehen, an den Klumpenlauf, an die Herzblatt-Fete oder die Ampelparty. „Wir versuchen die Landjugend darzustellen und auch zu zeigen, wie unser Jahr so verläuft“, sagt Landjugend-Schriftführer Sebastian Lettau. „Wir vergessen dabei aber auch unsere Geschichte nicht. Wir haben uns durch jede Menge alte Jahresberichte durchgefuchst“, erklärt Webmaster André Stappert.

Ausstellung eröffnet am ersten Sonntag im März

Im September geht dann das Jubiläumsfest über die Bühne, zum Sommerfest und zum Oktoberfest lädt die Landjugend wie all die Jahre sowieso wieder ein. Dass sie ausschließlich junge Leute vom Bauernhof aufnimmt, ist übrigens lange vorbei. Längst machen Jugendliche und junge Erwachsene aus ganz Kirchhellen bei ihr mit.

>>> Die Ausstellung über die Katholische Landjugendbewegung wird am Sonntag, 4. März, um 11 Uhr im Heimathaus am Wellbraucksweg 4 eröffnet. Sie wird dort bis zum Sonntag, 6. Mai, zu sehen sein. Das Heimathaus wird zur Besichtigung der Ausstellung an jedem Sonntag von 11 Uhr bis 14 Uhr geöffnet sein. Vertreter der Landjugend werden als Ansprechpartner bereit stehen.