Bottrop. . Margret Martin adressierte einige Zeilen an den weltberühmten Künstler. Das öffnet ihr die Türen zu einer exklusiven Führung durch das Quadrat.

Eine Führung ganz privat und nur für die engsten Familienmitglieder und Freunde? Das Quadrat macht’s möglich. Zum 130. Geburtstag von Josef Albers können Interessierte an einem Wettbewerb teilnehmen. Wem besonders Kreatives rund um den weltberühmten Künstler einfällt, kann die private Führung durchs Quadrat für bis zu 25 Leute gewinnen.

Das Museum verspricht sich so einen stärkeren Bezug der Menschen zu Josef Albers und möchte Geschichten erfahren, die die heutigen Bürger der Stadt mit dem Künstler verbinden. Jeden Monat wird so eine Führung für die Gewinner möglich gemacht. Eine davon fand jetzt statt. Freuen durfte sich darüber Margret Martin, die mit 22 Freunden und Familienmitgliedern im Quadrat die einzigartige Führung genießen durfte. Gewonnen hat sie durch einen selbst geschriebenen und an den wegweisenden Künstler adressierten Brief. „Es hat es viel Spaß gemacht, den Brief zu verfassen“, sagt sie. „Dass ich die Führung gewonnen habe, freut mich natürlich. Da habe ich Familie und viele Freunde direkt eingeladen.“

Viele kleine Geschichten über den Künstler

Margret Martin hat eine enge Verbindung zum Quadrat und zum Künstler. „20 Jahre hatte ich tagtäglich mit ihm zu tun, als ich Lehrerin am Josef-Albers-Gymnasium war und mein Mann hat auf der Horster Straße gewohnt, genau wie Albers“, erzählt sie. Auch in ihrer Freizeit sei sie regelmäßig im Quadrat, bewundert die Werke von Albers und entdecke immer wieder neue Facetten und Emotionen in den Bildern.

Das und viele andere kleine Geschichten hat sie in den Brief an den verstorbenen Künstler geschrieben. Sie erzählte von ihrer Reise nach Weimar in das Bauhaus und wie sie sich in die handwerklichen Stücke von Albers‘ Frau Anni verliebte. „Die Stücke waren wunderschön und fast besser als die Werke von Albers. Auch das habe ich in den Brief geschrieben. Da muss er jetzt durch“, scherzt sie.

Besucherin lernt immer etwas Neues hinzu

Geleitet wurde die Führung von Museumspädagoge Markus Kottmann, der die Besucher durch die verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers führte. Auch wenn Margret Martin schon oft solche Führungen durch das Quadrat mitgemacht hat, ist sie der Überzeugung, immer etwas Neues dazu lernen zu können. Ganz neu ist das Museum für Sarah Martin. Sie ist zum ersten Mal in dem Museum und ist dem Aufruf ihrer Schwiegermutter gerne gefolgt. „Von Josef Albers habe ich natürlich schon gehört, mich aber noch nie so recht mit ihm befasst“, sagte sie.

Von Albers‘ Druckgrafiken bis hin zu seinen berühmten Quadraten reiste die Gruppe durch das 20. Jahrhundert. Rückfragen und interessante Diskussionen komplettieren die Führung. „Eine tolle Sache“, resümiert die Gewinnerin. „Vor allem, weil ich es mit so vielen Menschen teilen konnte.“

Inspiriert von Piet Mondrian

>>> Josef Albers arbeitete zunächst als Volksschullehrer. Inspiriert durch Piet Mondrian malte er sein erstes abstraktes Bild. 1920 ging er zunächst als Student ans Bauhaus in Weimar, dessen stellvertretender Direktor er später wurde. Nach der Emigration in die USA erhielt Albers den Ruf ans Black Mountain College. Zu seinen bedeutendsten Schülern gehörten Robert Rauschenberg, Donald Judd und Kenneth Noland.