Bottrop. . Eine Einfachheit, die so einfach nicht ist: Im Bottroper Museum Quadrat sind bis zum 22. April raumbezogene Arbeiten von Jonas Weichsel zu sehen.

Die vorherrschenden Grundelemente der Arbeiten von Jonas Weichsel sind rasch aufgezählt: geometrische Formen, Linien, Winkel, monochrome Farbflächen. Wie hochkomplex und technisch minutiös ausgearbeitet jedoch dessen Bilder daherkommen, ist ab morgen im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop zu sehen.

Mit dieser ersten großen Einzelausstellung in einem Museum nimmt der 35-Jährige zugleich eindrucksvoll Bezug auf die Raumsituation des ebenso transparenten wie sachlichen Baus mitten im Bottroper Stadtgarten. Dass eine eigens für den zentralen Oberlichtsaal geschaffene Wandarbeit in Spraytechnik das zarte Gelb zweier Albers-Klassiker in unmittelbarer Nähe aufnimmt, konnte er vorher vielleicht nicht ahnen. Die Bezüge vor allem hinsichtlich von Farb- und Raumwirkung zu den Werken des großen Bottroper Künstlers – dem in diesem Jahr übrigens auch eine Ausstellung in der Essener Villa Hügel gewidmet sein wird – sind indes unverkennbar.

Raumgestaltend und strukturierend

Wie sehr Weichsel den Raum mitdenkt, mit der vermeintlichen Sicherheit des Betrachters spielt, wird nicht nur deutlich in einer großen Wandprojektion, die sich mit jeder Bewegung des Besuchers verändert. Der ganze Reichtum, verbunden mit handwerklicher Finesse, dieser reduziert daherkommenden Arbeiten wird deutlich im umgebenden Licht und der Architektur. Peinlichst genau bearbeitete Untergründe, die Beschaffenheit der verwendeten Pigmente und Farben, aufgetragen mit Pinseln, Spachteln und Rollen, machen die Arbeiten trotz ihrer zum Teil kleinen Formate zur raumgestaltenden und strukturierenden Kunst. Kurz: Eine Einfachheit, die gar nicht so einfach ist.

Jonas Weichsel. Parcours: 28. Januar bis 22. April, Josef Albers Museum Quadrat, Im Stadtgarten 20, 46236 Bottrop.