Bottrop. . Am Mittwoch startet das Angebot, das die Stadt auf Druck der Betroffenen ins Leben gerufen hat. Geplant sind Gruppentreffen und Einzelgespräche.

Wut, Unsicherheit, Trauer - das sind nur einige der Emotionen, die die Betroffenen des Apotheker-Skandals verspüren. Ab Mittwoch besitzen sie und ihre Angehörigen nun eine neue Anlaufstelle. Die Krebsberatung Gelsenkirchen steht ihnen wöchentlich vier Stunden zur Verfügung. Beginn der Beratung ist Mittwoch, 17. Januar, um 16 Uhr im Haus der Vielfalt an der Gerichtsstraße 3. 15 000 Euro hat die Stadt für das Projekt zunächst bereit gestellt.

Betroffene hatten Unterstützung und Beratung gefordert. Der Sozialausschuss kam diesem Wunsch nach und beauftragte die Verwaltung, ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Es ist zunächst auf ein Jahr befristet. Der Psychoonkologe Christian Moormann und die Leiterin der Beratungsstelle, Anne Grüter, stehen bereit, wenn Rede- und Betreuungsbedarf besteht.

Gruppentreffen und Einzelgespräche

Das sei häufig der Fall, sagt Dr. Christian Marga, Leiter des Gesundheitsamtes. Er verweist auf die Erfahrungen, die die Stadt bereits mit ihrer Telefon-Hotline gemacht hat. Künftig soll mittwochs ab 16 Uhr ein Gruppentreffen stattfinden, und ab 18 Uhr besteht die Möglichkeit zu Einzelgesprächen. „Wir werden bei den Gruppen unterscheiden zwischen einer für die direkt Betroffenen und einer für die Angehörigen“, erläutert Anne Grüter. Die Anliegen seien doch recht unterschiedlich. Was die Inhalte angeht, wollen sich die Berater ganz auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einlassen. Zwar gebe es Ideen, so Anne Grüter, doch im Mittelpunkt stünden nun einmal die Betroffenen.

Das Angebot ergänzt im Prinzip die Krebsberatung, ist offen für jeden, legt aber einen Schwerpunkt auf die Anliegen derjenigen, die ihre Medikamente aus der Apotheke von Peter Stadtmann erhalten haben, und die nun unsicher sind, ob sie richtig behandelt wurden. Anne Grüter: „Zusätzlich zu der Belastung und dem Druck, unter dem Patienten grundsätzlich nach der Krebsdiagnose stehen, kommt das in dem Fall noch dazu.“ Auch Betroffenen aus anderen Städten sind angesprochen, zudem seien auch anonyme Beratungen möglich.

Selbsthilfegruppen eingebunden

Im Mittelpunkt des Angebots stehe die Frage, wie es die Betroffenen schaffen, wieder Lebensqualität zu gewinnen. Eingebunden seien die Selbsthilfegruppen, und es werde auch überlegt, Krankenhäuser oder Ärzte mit ins Boot zu holen.

>>> TREFFEN IMMER IM 14-TÄGIGEN WECHSEL

  • Am Mittwoch 17. Januar, sind zunächst alle Betroffenen und Angehörigen eingeladen ins Haus der Vielfalt, Gerichtsstraße 3. Künftig findet dann im 14-tägigen Wechsel ein Gruppentreffen für Betroffene und eines für Angehörige statt.
  • Weitere Informationen gibt es beim Paritätischen in Bottrop, 23019, oder bei der Krebsberatung Gelsenkirchen, 0209 9132840, sowie unter krebsberatung.gelsenkirchen@paritaet-nrw.org