Bottrop. . Die Krebsberatungsstelle Gelsenkirchen weitet ihre Sprechstunden in Bottrop 2018 aus. Die Stadt gibt einen Zuschuss von 15.000 Euro dazu.
„Wir sind sehr froh, dass es so schnell gegangen ist“, lobte die Ausschussvorsitzende Renate Palberg (SPD) die Verwaltung am Donnerstag im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Familie dafür, dass sie innerhalb kürzester Zeit ein zusätzliches Beratungsangebot für Krebspatienten organisiert habe.
Einstimmig votierte der Ausschuss dafür, eine entsprechende Vereinbarung mit der Krebsberatungsstelle Gelsenkirchen abzuschließen und dafür 15 000 Euro zusätzlich fürs nächste Jahr in den Etat einzuplanen.
Zwei Gruppen habe man im Blick
Rat und Hilfe sollen hier ab Januar die Bottroper bekommen, die von dem Krebsskandal betroffen sind. „Der Bottroper Apotheker-Skandal stellt für die betroffenen Patienten und ihre Angehörigen eine große Belastung dar“, heißt es in einem Papier der Krebsberatungsstelle. Zur Diagnose Krebs käme für sie noch die Angst dazu, eine falsche Therapie erhalten zu haben.
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„Die Betroffenen müssen wieder Vertrauen entwickeln und so viele Informationen wie möglich bekommen können“, erläuterte Anne Grüter, Leiterin der Krebsberatungsstelle Gelsenkirchen im Ausschuss.
Dabei habe man zwei Gruppen im Blick, zum einen Menschen, die noch in einer Krebstherapie sind, zum anderen ehemalige Patienten oder Angehörige.
Es soll auch einen Newsletter geben
Gedacht ist an Einzelberatungen und Gruppenstunden, zusätzlich soll es einen Newsletter geben. Einmal pro Woche soll die zusätzliche Beratung mit jeweils vier Stunden im Selbsthilfebüro des Paritätischen an der Gerichtsstraße 3 stattfinden, wo die Krebsberatungsstelle ohnehin vor zwei Jahren ihre Bottroper Dependance eröffnet hat.
Dort gibt es schon jetzt offene Sprechstunden immer mittwochs von 10.30 bis 12 Uhr. Die Nachfrage sei groß, erklärte Anne Grüter in der Sitzung. Im vergangenen Jahr haben hier 39 an Krebs erkrankte Bottroper und 18 Angehörige Hilfe gesucht. Insgesamt gab es 134 Einzel-, Paar- oder Familienberatungen. Das Angebot ist kostenlos. Die Krebsberatungsstelle finanziert sich größtenteils durch Spenden. „Wir kämpfen schon seit langem für eine Regelfinanzierung“, so Anne Grüter.
Zunächst vier Monate lang soll die zusätzliche Beratung mit vier Stunden wöchentlich angeboten werden. Nach drei Monaten will man Nachfrage und Bedarf prüfen und die weiteren Perspektiven besprechen.