Bottrop. . Bottroper Gesundheitsamt blickt zufrieden auf die Demenzwoche zurück. Eine Wiederholung ist angedacht. Hunderte kamen zum Früherkennungstest.

„Da war eine gute Woche!“ Dr. Astrid Danneberg, Leiterin des sozialpsychiatrischen Dienstes im Gesundheitsamt, ist mit dem Verlauf der Aktivwoche „Demenz, was nun?“ zufrieden. Positiv stellt sie heraus, dass viele Akteure vor Ort sich mit Veranstaltungen für Erkrankte und Angehörige an den sechs Tagen beteiligt haben; über 30 Programmpunkte in verschiedenen Einrichtungen waren zusammen gekommen. „Es steht und fällt mit den bereits vorhandenen Angeboten in der Stadt. Und da ist in Bottrop gut vorgearbeitet worden“, urteilt Danneberg.

Erste Demenz-Woche vor fünf Jahren

Vor fünf Jahren hatte die erste Demenz-Woche in der Stadt stattgefunden, und seither habe sich viel getan – an Angeboten, aber auch an der inneren Einstellung. Das alles konnte nun nicht zuletzt neu betroffenen Familien präsentiert werden: in Vorträgen, aber vor allen in Veranstaltungen, die zum gemeinsamen Tun anregten. Aktionen erlebten den meisten Zuspruch. „Der Sinn war an die Öffentlichkeit zu bringen, dass die Demenz mit ihren Einschränkungen zwar vorhanden ist. Aber wie intensiv dennoch die Teilhabe am Leben sein kann, wie viel Freude dabei entstehen kann.“

Ob in der Begegnung mit Tieren, während eines Mitmach-Stücks, beim Singen, Tanzen, Basteln – Betroffene aus Einrichtungen und Privathaushalten ließen sich über Sinne und Emotionen einbeziehen.

Schulklassen regelmäßig einbeziehen

Für Demenzberaterin Katharina Prost dürfte so eine Schwerpunktwoche, wie sie jetzt in Zusammenarbeit mit dem Demenz-Servicezentrum Westliches Ruhrgebiet stattfand, gerne wiederholt werden. Auch regelmäßige kleinere Veranstaltungen und das Einbeziehen von Schulklassen kann sie sich gut vorstellen. Sie berichtet von positivem Feedback. „Von Familienmitgliedern habe ich bei Veranstaltungen gehört, dass sie ihre Angehörigen gar nicht mehr wieder erkennen.“ Weil sie, vorher vielleicht in sich gekehrt, auflebten. „Auch Schülerpaten haben berichtet, dass sie zunächst in Sorge waren, wie die Begleitung der Demenzerkrankten laufen würde“, so Prost weiter. „Am Ende waren sie begeistert und überzeugt von der Wichtigkeit des Themas.“

Dokumentation wird erstellt

Das Patenprojekt, für das sich zunächst 80 Berufskollegschüler gemeldet hatten und bei den letztendlich 40 vom Arbeiter Samariter Bund geschulte junge Leute aktiv mitwirkten, liegt Dr. Astrid Danneberg besonders am Herzen. Gewinnbringend sei schon, „wenn ein Pate ein oder zwei Veranstaltungen mit Betroffenen besucht, das Krankheitsbild und den Menschen sowie das Thema der Teilhabe kennengelernt hat“.

Zu der Demenzwoche wird nun noch eine Dokumentation erstellt. Zudem steht die Auswertung der Testung an: Im Gesundheitsamt konnten sich Menschen ab 60 Jahren einem Früherkennungstest unterziehen; hunderte hatten dieses Angebot nachgefragt, so dass die Tests aktuell noch laufen.