Bottrop. . Betroffene des Apotheker-Skandals und Angehörige wollen am Mittwoch um 17.30 Uhr erneut durch die Bottroper City ziehen.
- Der ersten Demonstration „Gemeinsam gegen Krebs“ im September sollen weitere folgen
- Es ist eine Reaktion von Krebspatienten und Angehörigen auf den Apotheker-Skandal in Bottrop
- Eine zentrale Forderung ist die bessere Aufklärung der Patienten
Im September trafen sich mehr als 150 Menschen zu der Demonstration „Gemeinsam gegen Krebs“ in der Innenstadt, als Reaktion auf den Bottroper Apotheker-Skandal. Das soll keine Einzelaktion bleiben: Heike Benedetti, die die Demo angemeldet hatte, weitere Krebspatienten, Angehörige und Unterstützer wollen die stillen Protestzüge fortsetzen. Das nächste Mal am kommenden Mittwoch, 11. Oktober, 17.30 Uhr. Ein weiterer Zug durch die Stadt im November ist auch schon fest eingeplant. Denn: „Es geht nicht voran“, urteilt Heike Benedetti mit Blick auf die Aufarbeitung des Skandals.
„Das einzige ist, dass die Zyto-Kontrollen wohl verbessert werden sollen“, sagt die Bottroperin. Dem Apotheker Peter S. wird vorgeworfen, Krebsmedikamente in mehr als 60 000 Fällen gepanscht zu haben. Die Sicherheit der Medikamente und die Kontrolle der Herstellung nannten Patienten und Selbsthilfegruppen nach Bekanntwerden der Vorwürfe als zentrale Forderung.
Recht auf Nebenklage wird gefordert
Was Heike Benedetti nun noch besonders auf den Nägeln brennt: „Es wissen immer noch nicht alle Patienten Bescheid“, sagt sie und verweist dabei vor allem auch auf Betroffene in anderen Bundesländern als NRW. Dazu treibt sie das Recht auf Nebenklage um – und zwar nicht nur für die 27 Patienten, deren nachweislich zu niedrig dosierte Infusionen bei einer Durchsuchung der Apotheke sichergestellt worden waren.
Sie, der es heute gut gehe, hatte selbst Medikamente gegen ihre Brustkrebs-Erkrankung von dort erhalten. Ob sie gestreckt waren ist nicht geklärt – eine Ungewissheit, wie sie nun viele Patienten und Angehörige quält.
Pinnwand für Fotos
Noch Weiteres möchte Heike Benedetti am Mittwoch ansprechen. „Es gibt viele Themen, ich habe mir schon eine Rede zurecht gelegt“, kündigt sie an. Die Teilnehmer treffen sich wieder um 17.30 Uhr an der Hansastraße 1 vor dem ehemaligen Büro des Recherchenetzwerks Correctiv .Von dort geht es über Pferdemarkt und Hochstraße zur Cyriakuskirche, wo auch diesmal für die Zeit der Demonstration Kerzen aufgestellt werden können. Um an Verstorbene zu erinnern, um auch Gesichter zu zeigen, soll eine Pinnwand aufgestellt werden, an die Fotos geheftet werden können.
200 Demo-Teilnehmer hat Heike Benedetti diesmal angemeldet, „aber ich glaube, es werden mehr Selbst aus Dorsten und Düsseldorf sind welche dabei.“ Und diesmal wollen auch OB Bernd Tischler, Sozialdezernent Willi Loeven sowie MdB Michael Gerdes mitgehen, erzählt die Bottroperin. Bei der ersten Demo war Kritik daran laut geworden, dass die Stadtspitze nicht teilgenommen hatte.