Bottrop. . An der Droste-Hülshoff-Schule richtet Stadt dritte Hol- und Bringzone ein. Sie soll Verkehr vor den Schulen entzerren. Akzeptanz muss steigen.
- Anstatt bis vors Schultor zu fahren sollen Eltern ihr Kind in der Zone herauslassen, so dass es die letzten Meter zu Fuß zurück legt
- Schule am Stadtgarten und Cyriakusschule haben ebenfalls schon solche Hol- und Bringzonen
- Doch die Akzeptanz bei Eltern lässt noch zu wünschen übrig, Stadt und Schulen arbeiten an Konzept um das zu ändern
Die Situation ist dieselbe vor allen Schulen in Bottrop. Um kurz vor acht wird es hektisch. Eltern fahren vor, halten an. lassen ihre Kinder aus dem Auto springen und fahren wieder ab. Nachmittags wiederholt sich die Situation dann. Und weil es eben nicht nur ein Kind ist, das gefahren wird, sondern oftmals Hunderte, herrscht vor den Schulen häufig „Chaos“. So bezeichnet zumindest Detlev Lehrmann die Situation vor den Grundschulen in seinem Bezirk. Er ist Bezirksbeamter und bekommt die Enge und die daraus resultierende Gefahr für Schüler regelmäßig mit.
„An den ersten zwei Tagen versuchen wir es noch mit Ermahnungen, danach schreiben wir Verwarnungen und kassieren auch Verwarngelder“, beschreibt Lehmann sein Vorgehen und das seiner Kollegen. Etliche Eltern zeigten sich jedoch uneinsichtig. „Die Viertelstunde vor Beginn des Unterrichts ist die schlimmste“, so seine Erfahrung.
Verkehr vor Schulen entzerren
Hol- und Bringzonen sollen den Verkehr vor den Schulen entzerren. Anstatt bis vors Schultor zu fahren, sollen Eltern ihr Kind in der Zone herauslassen, so dass es die letzten Meter zu Fuß zurück legt. Vor der Droste-Hülshoff-Schule hat die Stadt nun die dritte Elternhaltestelle eingerichtet. Anstatt auf der Karl-Englert-Straße bis vor die Schule zu fahren, sollen die Eltern ihre Kinder auf dem Parkstreifen der Friedrich-Ebert-Straße aussteigen lassen. Dafür hat das Straßenverkehrsamt die Schulbushaltestelle um einige Meter nach hinten verlegt und so Platz geschaffen für die Hol- und Bringzone. Ohne eine Straße überqueren zu müssen, können die Schüler dann um die Ecke gehen und sind an der Schule.
Der ADAC empfiehlt solche Hol- und Bringzonen rund 500 Meter entfernt von der Schule einzurichten. In dem Fall liegt die Zone sogar noch näher dran, sagt Peter Rozek, der zuständige Sachgebietsleiter im Straßenverkehrsamt. Schulleiter Christoph Mewes war an das Amt herangetreten, eine Mutter habe den Vorschlag gemacht, doch eine solche Zone einzurichten, sagt er.
Schüler kommen aus dem gesamten Stadtgebiet
211 Schüler besuchen die Droste-Hülshoff-Schule, rund die Hälfte werde mit dem Auto gebracht und abgeholt, so Mewes Schätzung. „Zu uns kommen inzwischen Kinder aus 18 verschiedenen Kitas. Das heißt die Schüler kommen aus der gesamten Stadt“, erklärt er. Entsprechend lang sind auch die Schulwege für manche.
Nun geht es darum, die Eltern dazu zu bringen, die Hol- und Bringzone auch tatsächlich zu nutzen. „Wir informieren die Eltern an den Elternabenden, die alle noch stattfinden, wir schreiben sie an und hängen die Informationen aus.“ sagt Mewes. Immer wieder wolle die Schule das Thema ansprechen, Eltern sensibilisieren.
Akzeptanz der Zonen soll gesteigert werden
Denn es werde wohl nicht von jetzt auf gleich funktionieren, dass die Eltern die Hol- und Bringzone annehmen. Das zeige zumindest die Erfahrung mit den beiden anderen Elternhaltestelle für die Cyriakusschule und die Schule am Stadtgarten. Seit November stehen die entsprechenden Schilder auf dem Gleiwitzer Platz und dem Parkplatz Böckenhoffstraße. Rozek: „Die Resonanz darauf ist noch gering. Wir wollen nun mit den beiden Schulen ein Konzept erarbeiten, um die Akzeptanz zu erhöhen.“ Zuletzt wurden dort noch gelbe Fußspuren aufgebracht, die den Weg zu den Schulen markieren. In Absprache mit der Bezirksvertretung Süd sei denkbar, solche Fußspuren auch an der Friedrich-Ebert-Straße abzubilden.