Bottrop. . Stationen sind teils nicht nutzbar. Stadt will sie in Augenschein nehmen. Kneipp-Becken im Gesundheitspark muss renoviert werden.
- Die hölzernen Geräte an den acht Stationen sind teils defekt oder zugewachsen
- Eingerichtet wurde der Rundkurs auf der Höhe der Trimm-Dich-Bewegung in den 1970er Jahren
- Auch das Wassertreten in Vonderort ist gerade nicht möglich, da das Kneipp-Becken renoviert werden muss
Wenn Melanie Bergendahl mit ihren Teenager-Söhnen im Köllnischen Wald spazieren geht, dann üben sich die Jungs gerne an den hölzernen Geräten des Trimm-Dich-Pfads. Umso mehr bedauert die Bottroperin, dass ein Teil der acht eigentlich für jeden Waldbesucher frei zugänglichen Stationen nicht mehr zu nutzen ist. „Es wäre toll, diese aufzumöbeln oder wenigstens zu reparieren“, meint die 46-Jährige, die sich fast ein wenig wehmütig an die Anfänge in den 1970er Jahren erinnert: „Da waren es noch einige Geräte mehr.“
An der Reckanlage fehlt eine Stange
Heute sieht es so aus: Beim „Klimmzug“ wackelt einer der hohen Holzpfosten bedenklich, bei der dreiteiligen Reckanlage fehlt die linke Stange und ein Holzpfosten ist oben zersplittert. Die 4. Station „Bockspringen“ bietet rechts vom Weg sechs Hindernisse, links sind’s vier mit Lücke. Der quere Balken für die Seithockwende wächst von hinten zu, Brennnessel und Dornenranken inklusive. Die kurzen Pfosten für den Slalom oder Wedellauf verschwinden fast im Grün, einer scheint zu fehlen.
„Jemand hat sogar gesagt, wir könnten das selber reparieren“, erzählt Melanie Bergendahl, die den Pfad im sozialen Netzwerk thematisierte. „Aber da habe ich Bedenken – er muss ja schließlich sicher sein und gewartet werden.“
Ursprünglich gab es 13 Stationen
Das ist aber auch gar nicht nötig, denn die Stadt ist zuständig und gewillt zu handeln. „Wir werden uns das vor Ort angucken“, sagt Stadtsprecher Thorsten Albrecht nach der WAZ-Anfrage zu dem Trimm-Dich-Pfad. Und zwar der Fachbereich Umwelt und Grün zusammen mit der Bezirksvertretung Mitte. Es solle geschaut werden, wo etwas aufgepeppt werden muss, meint Albrecht, der auch die Frage in den Blick rückt, wie der Fitness-Pfad aktuell noch genutzt werde.
Eingerichtet wurde der Rundkurs 1973 mit ursprünglich 13 Stationen, er beginnt nahe der einstigen Jugendherberge Bischofssondern. 2009 seien in einer gemeinsamen Aktion mit dem BDKJ Stationen ertüchtigt worden, 2013 noch einmal mit der Wanderabteilung von DJK Adler 07, berichtet Thorsten Albrecht. Laut einer Vereinbarung mit der Stadt sollten sich die Mitglieder um die Zugänglichkeit der Geräte kümmern, also etwa um den Grün-Rückschnitt, sagt Albrecht. „Wir müssen gucken, wie wir das nochmal neu anpacken.“
Wassertreten auch nicht möglich
Auch an einer anderen Stelle in der Stadt kann eine Anlage, die normalerweise allen Spaziergängern und Gesundheitsbewussten zur Verfügung steht, nicht genutzt werden: Im Gesundheitspark Quellenbusch in Vonderort liegt das Kneipp-Becken schon seit einiger Zeit auf dem Trockenen. „Es muss renoviert werden, weil Fliesen im Becken hochgegangen sind“, sagt Gesundheitspark-Geschäftsführer Peter Roggenbuck. Wenn nur wenig Feuchtigkeit hinter die Fliesen gelange, platzten diese ab. „Es besteht dann Unfallgefahr, weil man barfuß ins Wasserbecken geht“, unterstreicht Roggenbuck. In der Vergangenheit seien auch schon mal einzelne Fliesen ersetzt worden, doch nun sei der Schaden so groß, dass eine komplette Renovierung nötig ist. Aktuell warte er auf die Angebote von drei angesprochenen Firmen. „Es ist keine Allerweltsaufgabe“, weiß Roggenbuck. Schon weil die Anlage sich draußen befindet und permanent Wasser darin steht. Der Geschäftsführer rechnet mit Kosten im fünfstelligen Bereich.