Bottrop. . Die Vestische will ihn in Kooperation mit der Oberhausener Stoag betreiben. Der Bus fährt vom ZOB bis Sterkrade, wo er aufgeladen werden kann.
- Ihren ersten Elektrobus will die Vestische auf der Linie 979 in Bottrop einsetzen
- Die Lademöglichkeiten des Verkehrsbetriebs Stoag in Sterkrade sollen genutzt werden
- Mehrkosten gegenüber eines Dieselbusses bezuschussen Land und Stadt
Mitte 2018 will die Vestische ihren ersten Elektrobus auf die Straße schicken. Rollen soll er in Bottrop auf der Linie 979 vom Busbahnhof ZOB über Fuhlenbrock nach Sterkrade. Dort soll er neue Energie tanken können an einer Ladestation des Oberhausener Nahverkehrsunternehmens Stoag, das bereits seit eineinhalb Jahren zwei Elektrobusse einsetzt.
Was den Start ins klimafreundlichere E-Mobil-Zeitalter angeht, stehe die Vestische „Gewehr bei Fuß“, sagt Pressesprecher Norbert Konegen. Bemerkenswert ist der hohe Preis für diese batteriebetriebenen Gefährte. Während ein normaler Linienbus mit rund 225 000 Euro zu Buche schlage, liege ein Elektrobus bei über 500 000 Euro, erläutert Konegen.
Ein Förderbescheid liegt der Vestischen Bereits vor
Doch ein Förderbescheid des Bundesverkehrsministeriums über 157 000 Euro sichere der Vestischen bereits zu, dass maximal 40 Prozent der Mehrkosten eines Elektrobusses gegenüber eines herkömmlichen Dieselfahrzeugs finanziert werden.
Beim Rest der Mehrkosten ist die Stadt Bottrop, übrigens auch Gesellschafter der Vestischen, mit im Boot. „Wir bezuschussen den Elektrobus mit bis zu 200 000 Euro. Das ist bereits in den städtischen Haushalt eingestellt“, erläutert Thorsten Albrecht von der Pressestelle.
Ist der Haushalt vom Regierungspräsidenten genehmigt, wird die Vestische mit der Ausschreibung beginnen, kündigt Konegen an. „Das kann sich erfahrungsgemäß bis Ende des Frühjahrs hinziehen.“ Ausgeschrieben wird europaweit. Dann kann der Bus bestellt werden. Laufen soll er, wenn alles nach Plan verläuft, Mitte 2018.
Die Stadt Bottrop beteiligt sich an den Mehrkosten
Betrieben wird er dann in einem Kooperationsprojekt mit der Oberhausener Stoag. Dort sind seit Herbst 2015 zwei Elektrobusse auf den Linien 962 und 966 eingesetzt.
„Wir haben im Bereich Sterkrade zwei verschiedene Ladestationen“, erklärt Sabine Müller, Sprecherin der Stoag. Grundsätzlich wird in Oberhausen das Prinzip getestet, die vorhandene Infrastruktur der Straßenbahn zu nutzen, um die Batterien der Busse aufzuladen.
Nach einer gedrehten Runde tankt der Bus neue Energie
So wird Ladeenergie aus dem Unterwerk Neumarkt und aus der Fahrleitung am Bahnhof Sterkrade entnommen. Immer dann, wenn der Bus eine Runde gedreht hat, tankt er neue Energie – im Schnellladeverfahren, nur acht bis zehn Minuten sind laut Müller dafür nötig.
„Dadurch, dass die Ladestation in Sterkrade schon da ist, sparen wir Mehrkosten“, sagt Norbert Konegen. „Wir bekommen aber auch noch eine mobile Ladestation auf dem Betriebshof, für nachts.“ Den Elektrobus will die Vestische im Linienverkehr fünf Jahre „auf Herz und Nieren“ testen und dann entscheiden, wie es mit der E-Mobilität weiter geht.
Kinderkrankheiten seien nur wenige aufgetreten
„Wir haben mit den Elektrobussen sehr gute Erfahrungen gemacht“, sagt Müller, „Kinderkrankheiten“ seien nur in geringem Maße aufgetreten. Zu ihren Vorteilen zähle, dass sie kein Co2 ausstoßen. „Der Strom kommt bei uns auch noch aus regenerativen Energien“, ergänzt Müller. Zudem sei das Fahren im E-Bus angenehm sanft, ohne Ruckeln. Und der Bus ist so leise, dass der Einsatz zur Lärmverringerung in den Städten beitragen kann. Wobei es im Auge zu behalten gelte, dass ein lautlos anrollender Bus für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung oder für Kinder ein Problem sein kann.
Auf der gemeinsamen Bottrop-Sterkrader-Linie 979 will die Stoag – parallel zur Vestischen – ebenfalls neue Elektrobusse einsetzen.