Bottrop. . Doch der frühere Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes warnt vor negativen Folgen für die Innenstadt. Sie verlöre dann womöglich Kunden.

  • Edeka hat schon länger Pläne für einen großen Lebensmittelmarkt an der alten Automeile
  • Dass die Stadt die Ansiedlung an der Gladbecker Straße ablehnt, stößt auf mehr und mehr Kritik
  • Schließlich befinden sich in direkter Nachbarschaft schon ein Lidl-Markt und eine Netto-Filiale

Die Ansiedlung eines großen Edeka-Marktes auf dem Gelände des früheren Cargo-Autohauses an der Gladbecker Straße findet mehr und mehr Befürworter. Nach ÖDP-Vertretern kritisieren auch die Grünen die Ablehnung der Edeka-Pläne durch die Stadt. Auch in der SPD gibt es Stimmen, die diese Haltung hinterfragen.

Doch es gibt auch skeptische Wortmeldungen. So mahnt Karl Reckmann (CDU), dass ein so großer Einkaufsmarkt an dieser Stelle Kunden aus der City abziehen könnte.

Kleinere Supermärkte schließen auch auf dem Eigen

Lidl und Netto sind längst da. Ein Edeka-Markt darf aber nicht auf die Gladbecker Straße.
Lidl und Netto sind längst da. Ein Edeka-Markt darf aber nicht auf die Gladbecker Straße. © Heinrich Jung

ÖDP-Ratsherr Stefan Krix spricht mit Blick auf den juristischen Streit um die Edeka-Ansiedlung von einer „Blockade“ durch die Stadt. Auch ÖDP-Ratsherr Johannes Bombeck kritisierte, dass die maximalen Größen, die die Stadt für Ladenlokale vorgibt, nicht mehr realistisch seien.

An der Gladbecker Straße ist von einem 2000 Quadratmeter großen Supermarkt die Rede. Den deutlich kleineren Laden am Eigener Markt hatte Edeka vor acht Monaten geschlossen. „Ich sehe die Möglichkeit nicht, auf dem Eigen einen neuen Discounter zu bauen“, sagte Krix. Die Kunden aber brauchten Ersatz.

Gelände ist für Gewerbebetriebe vorgesehen

Beigeordneter Klaus Müller wies darauf hin, dass das Cargo-Gelände nicht zum Nebenzentrum Eigen gehört. Das Cargo-Grundstück sei als Gewerbefläche vorgesehen. Die Stadt lehnte bisher die Edeka-Pläne ab, um den Eigener Markt als Nahversorgungszentrum nicht zu gefährden. „Was will man denn da noch schützen?“, hatte auch Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff (SPD) nach der Schließung des dortigen Supermarktes allerdings gefragt.

„Es ist keinem Menschen erklärbar, dass zwischen Lidl und Netto an der Gladbecker Straße kein Lebensmittelmarkt errichtet werden kann“, sagt nun Grünen-Fraktionschefin Andrea Swoboda. Sie verweist darauf, dass in der Nähe in der Beckheide ein neues Wohnviertel entstehe. „Mir leuchtet nicht ein, warum da ein Edeka oder Rewe keine Genehmigung erhält“, sagte sie.

Was bedeutet das für die Belebung der City?

Karl Reckmann aber warnt. „Wir wollen doch die Innenstadt revitalisieren“, sagte der frühere Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes. Das Cargo-Gelände liege nah an der City. „Das hat Auswirkungen, wenn dort ein Supermarkt mit Blumenladen und Cafeteria und allem, was ein gewachsenes Quartier ausmacht, angesiedelt wird“, sagte er.