Bottrop. . Elisabeth Fessl de Alemany und ihre Mitstreiter der Osteuropa-Hilfe haben Partner getroffen. Initiatorin zur Ehrenbürgerin ernannt.
- Bis zu 15 Lkw beladen mit Hilfsgütern gehen von Bottrop aus pro Jahr auf die Reise
- Medizinische Geräte, Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher – all das sammeln und sortieren die Helfer in Bottrop
- Helfer schauen regelmäßig vor Ort, wie die Spenden verwendet werden
Pro Jahr schicken Elisabeth Alemany und ihre Mitstreiter von der Osteuropa Hilfe der Csilla von Boeselager Stiftung zehn bis 15 Lastwagen voll mit Hilfsgütern von Bottrop auf die Reise nach Osteuropa. Nun war die Bottroperin, die sich seit 27 Jahren für die Länder dort einsetzt, mit einer Gruppe aus Bottrop in Ungarn. Dort nahmen sie die verschiedenen Projekte unter die Lupe, die von Bottrop aus unterstützt werden.
„Es ist unglaublich, welche Dankbarkeit man dort erfährt“, sagt Devrim Huys, der mit dabei war. Die Stadt Isaszeg hat der 80-jährigen Elisabeth Alemany nun die Ehrenbürgerwürde angetragen. Im August wird sie offiziell ernannt. Nicht die erste Auszeichnung dieser Art. Auch Bottrops Partnerstadt Veszprem hat sie schon vor einigen Jahren zur Ehrenbürgerin ernannt. Denn in vielen Städten ist die Hilfsorganisation aktiv.
In Isaszeg bei Budapest etwa gibt es sogar das Alemany-Haus, ein Altenheim, das von der Organisation unterstützt wird. Medizinische Geräte, Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher – all das sammeln und sortieren die Helfer in Bottrop und schicken es dann nach Osteuropa. Empfänger sind dann eben solche Einrichtungen oder Partnerorganisation in dem jeweiligen wie etwa die Caritas. Der Vorteil der Zusammenarbeit mit der Caritas liegt auf der Hand: „Die übernehmen in solchen Fällen die Transportkosten“, erklärt Elisabeth Alemany. Ansonsten liegen die Transportkosten bei der Stiftung.
„Wir arbeiten seit Jahren mit einem Spediteur in Ungarn zusammen“, erklärt die Bottroperin. Der hatte die Gruppe dann auch diesmal eingeladen zu einer kleinen Feier. Anlässlich seiner 500. Tour für die Organisation hatte er Helfer aus Deutschland und die Organisationen aus Ungarn, die von deren Einsatz profitieren, zusammen gebracht. Es war ein Erlebnis und ich habe nach all den Jahren immer noch Leute kennen gelernt, die ich bisher nicht kannte“, sagt Elisabeth Alemany.
Dabei sind sie und ihre Helfer regelmäßig unterwegs und schauen genau, wie die Spenden verwendet werden. So war Devrim Huys unter anderem schon in Rumänien und hat sich dort umgeschaut. „Dazu sind wir durch die Stiftung verpflichtet“, sagt Elisabeth Alemany. Das sei aber auch ein Vorteil, denn so könne man Spendern und Unterstützern immer genau erklären, wem die Dinge zugute kommen,
Ungarn liegt ihr am Herzen
Unterstützer findet die Gruppe auch in Bottrop. So konnten sie die gesammelten Gegenstände – oftmals Möbel und andere große Dinge – lange Zeit in den Kirchen St. Barbara und St. Paul lagern. Nach dem Abriss dieser Kirchen dient die ehemalige Schreinerei Brockmann in der Boy als Lager. Und auch wenn Elisabeth Alemany sich schon seit Jahrzehnten engagiert, ist sie immer noch von manchen Bitten der Organisationen und Einrichtungen überrascht. So hätten sich einige Altenheime auch vermeintliche Kleinigkeiten wie Bilderrahmen, Vasen oder andere Sachen gewünscht. Sie wollen sie nutzen, um sie zu besonderen Anlässen als Geschenk an Bewohner oder Mitarbeiter zu geben. Elisabeth Alemany: „Solche Rückmeldungen sind für uns wichtig, denn wir denken an solche Dinge vielleicht gar nicht.“ Doch wenn die Gruppe davon erfahre, könne sie so etwas bei der Sortierung der Spenden berücksichtigen.
Der gebürtige Ungarin, die in Serbien aufgewachsen ist und viele Jahre als Ärztin in Bottrop gearbeitet hat, liegt der Ostblock und Ungarn am Herzen. „Ich sage immer, dass wir als Deutsche nicht vergessen sollten, was Ungarn für uns getan hat.“ Entsprechend wichtig ist ihr auch Bottrops Partnerschaft zu Veszprem. Die sollte wieder stärker mit Leben gefüllt werden, so ihr Wunsch.