Bottrop. . Wer angeln möchte, kann nicht einfach seine Rute auswerfen. Auch der 13-jährige Christian stellte sich der Hürde der Fischereiprüfung.
- Wer im Stadtgebiet angeln möchte, kann nicht einfach seine Rute auswerfen
- 39 Teilnehmer machten jetzt ihre Fischereiprüfung, der Jüngste ist erst 13 Jahre alt
- Theorieprüfung umfasst 60 Fragen zu Themen rund um Gewässer-, Gesetzes- und Fischkunde
Auswerfen, entspannen, einholen und wieder von vorne -- aber nicht ohne die nötige Erlaubnis. Wie in jedem Jahr fanden wieder die Fischereiprüfungen des Angelvereins Petri Heil Bottrop statt. Bieten Vereine in den umliegenden Städten diese nur im November an, so geht es in Bottrop auch im April.
Kein Wunder also, dass der Andrang groß war: Insgesamt 39 Teilnehmer und Teilnehmerinnen versuchten sich in diesem Durchgang an der halbstündigen Prüfung. Auf die Finger geschaut wurde ihnen dabei von Michael Warstat und Jürgen Mendler vom Angelverein sowie Katrin Woettki und Marit Stöckmann von der unteren Fischereibehörde der Stadt.
Angelverein bewirtschaftet Heide- und Heidhofsee
Michael Warstat ist bereits seit seinem zehnten Lebensjahr passionierter Angler und hat unter anderem auch schon in Polen gefischt. „Südengland war bei mir das weiteste“, erzählt Jürgen Mendler, dennoch sind sich beide einig: NRW hat fischreiche und tolle Gewässer. „Auch in Bottrop haben wir schöne Seen, die landschaftlich sehr reizvoll sind. Der Angelverein bewirtschaftet den Heide- und Heidhofsee in der Kirchheller Heide sowie die Stadtteiche im Bottroper Stadtgarten“, erklärt Michael Warstat.
Um dort und an den umliegenden Seen, Teichen und Co ihre Ruten auswerfen zu können, bemühten sich Ralf Rink (53), Ingo Juraszczyk (46), Mario Nagel (38) und Carlo Guadagnato-Klima (64) darum, die in der Willy-Brandt-Gesamtschule stattfindende Prüfung zu bestehen. „Angeln ist einfach ein super Ausgleich. Da geht es vor allem darum, die Ruhe zu genießen“, sind die vier sich einig.
Insgesamt 54 Unterrichtsstunden bis zur Prüfung
Seit Februar haben sie und die restlichen 35 Scheinanwärter sich auf die große Prüfung vorbereitet. Unter der Leitung von Reinhard Glowka, dem ersten Vorsitzenden des seit 1935 bestehenden AV Petri Heil, trafen sie sich drei Mal wöchentlich für jeweils zwei Stunden, um die insgesamt 54 Unterrichtsstunden zu absolvieren.
Neben der Theorie zählten dazu auch Übungen am Heidesee, unter anderem auch das waidgerechte Schlachten von Fischen.
Theorieprüfung umfasst 60 Fragen
Gut vorbereitet mussten die Prüflinge in der theoretischen Prüfung ganze 60 Fragen aus dem großen Fragenkatalog rund um die Themen Gewässer-, Gesetzes- und Fischkunde beantworten. Mit mindestens sechs aus jedem Fachgebiet und insgesamt 45 korrekten Antworten waren sie bereit für den praktischen Teil der Prüfung.
Aufgabe hier war es nun, sechs Karten, bedruckt mit heimischen Fischarten, zu ziehen, und mindestens vier von ihnen zu erkennen und zu benennen. War das geschafft, musste eine von zehn Ruten waidgerecht zusammengebaut und das dazu passende Zubehör wie Kescher und Haken gewählt werden.
Petri Heil nach bestandener Prüfung
Da kam auch der jüngste Teilnehmer nicht dran vorbei: Christian Hindemith ist dreizehn Jahre alt und kann sich mit einer bestandenen Prüfung nach seinem vierzehnten Geburtstag den Fischereischein abholen. „Es wurde einfach immer mehr zu meinem Hobby und macht richtig Spaß“, sagt er. Seinen Jugendfischereischein hat er schon lange in der Tasche. Jetzt war es deshalb an der Zeit, dass er sich an der großen Angelerlaubnis versucht - zusammen mit Papa Artur.
„Seine Mama angelt schon, seitdem sie 16 Jahre alt ist. Da ziehen wir jetzt nach und wollen da ein richtiges Familienhobby draus machen“, sagt er. Und nach der Prüfung steht dem jetzt nichts mehr im Wege. Beide haben den theoretischen und praktischen Teil mit Bravur gemeistert, auch die anderen vier können sich über eine bestandene Prüfung freuen und in den kommenden Tagen ihren Angelschein abholen. Petri Heil!