Bottrop. . Seit 2014 ist Thorsten Backhaus Geschäftsführer vom Movie Park in Bottrop. Im Sieben-Tage-Geschäft zieht er die Strippen zu allen Attraktionen.
- Seit Oktober 2014 ist Thorsten Backhaus Geschäftsführer des Bottroper Freizeitparks
- In einer 50 bis 60-Stunden-Arbeitswoche stellt er die Weichen fürs pure Vergnügen der Besucher
- Das Konzept ist breit gefächert, um sowohl Familien wie Teenager und junge Erwachsene anzusprechen
Sein Arbeitsalltag dreht sich um Attraktionen wie Bermuda Triangle, Crazy Surfer, Mission to Mars, Pier Patrol und Star Trek, Stunt- Shows und Paraden, aber auch Gastronomie und Souvenirverkauf. Doch das, was nach Spaß, Rummel und purem Vergnügen klingt, bedeutet für Thorsten Backhaus eine harte 50 bis 60-Stunden-Arbeitswoche als Geschäftsführer des Movie Park Germany. Und: „Ich fahre nicht unbedingt jede Achterbahn“, gibt der 40-Jährige unumwunden zu.
Als Chef des Parks testet er aber natürlich die Shows und Attraktionen im Park - wie auch das künftige und neue Highlight „Star Trek: Operation Enterprise“: 144 rasante Sekunden geht’s kurvenreich auf und ab sowie auch mal senkrecht in die Tiefe. „Da muss man als Chef dann mal durch“, meint Backhaus lachend und schwärmt: „Das ist ein unglaublicher Adrenalinschub, aber einfach nur toll!“ Grundsätzlich gehört der Fahrspaß im Freizeitpark jedoch nicht zum Arbeitsalltag des Geschäftsführers, der eher zufällig in diese berufliche Richtung gerutscht ist.
Einige Berufsjahre in der Wirtschaftsprüfung
Nach dem Abitur studierte der gebürtige Mönchengladbacher Wirtschaftswissenschaften in Düsseldorf mit dem Schwerpunkt Steuern, Rechnungswesen und Controlling. Nach einigen Berufsjahren im Bereich der Wirtschaftsprüfung gab’s dann das Stellenangebot als Leiter des Finanz- und Rechnungswesens im Movie Park.
„Mich hat das sofort gereizt. Aber gleich im Bewerbungsgespräch stellte ich klar, dass ich zuvor nur drei oder viermal in einem Freizeitpark gewesen und kein großer Achterbahnfan bin“, erzählt Backhaus. „Und meine Eltern waren zunächst sehr skeptisch und fragten sich, wofür ich so lange studiert habe, um dann in einem Freizeitpark zu arbeiten. Aber die Sorge verflog schnell, da insbesondere die großen deutschen Freizeitparks wirklich professionell geführte, mittelständische Unternehmen sind.“
In der Winterpause geht’s erst richtig los
Auch heute noch müsse er sich von Freunden und Bekannten foppen lassen, welch’ vergnüglichen Job er habe, in dem man zudem fünf Monate Winterpause habe. Darüber kann Backhaus, der inzwischen seit Oktober 2014 Geschäftsführer des Movie Parks ist, jedoch nur schmunzeln.
Viele administrative Aufgaben, Besuche von Messen, Branchentreffen, Gespräche mit Mitarbeitern, Lizenzgebern und Lieferanten, die Planung neuer Projekte sowie der ständige Anspruch, den Besuchern stets einen unvergesslichen Tag im Freizeitpark und immer wieder auch etwas Neues zu bieten, bestimmen den Arbeitsalltag. „Kein Tag ist wie der andere, es ist immer aufregend und spannend. Und in der Saison führen wir hier ein 7-Tage-Geschäft, und ich bin an Wochenenden und mitunter auch im Urlaub in Rufbereitschaft.“
Viel Potenzial für die Zukunft des Freizeitparks
Die Arbeit im Freizeitpark hat ihren eigenen Rhythmus. Saisonstart und -ende sind nicht nur für Geschäftsführer Thorsten Backhaus, sondern für alle Mitarbeiter — immerhin rund 750 bis 1100 in der Saison – stets bewegende Ereignisse. „Es ist ein befreiendes Gefühl, wenn es endlich wieder los geht und Leben in den Park kommt, andererseits zunächst ein wehmütiges Gefühl, wenn die Tore für fünf Monate schließen“, so Backhaus. „Ein bis zwei Wochen Pause gönnen wir uns, dann starten stets noch vor Weihnachten die Vorbereitungen für die neue Saison.“
Auch wenn Thorsten Backhaus einen Freizeitpark für seine berufliche Laufbahn nie im Blick hatte, so bereut er diesen Weg dorthin keineswegs und blickt optimistisch in die Zukunft: „Wir haben 1,3 Millionen Besucher im Jahr. Das Potenzial des Parks ist da. Inzwischen kommen viele der Besucher meist für zwei Tage, so dass ich mir für die Zukunft Hotel, Bungalow- und Campingpark wünschen würde“, meint Backhaus. Das Konzept des Parks solle weiterhin breit aufgestellt sein und sowohl Familien wie auch Teenagern und jungen Erwachsenen unvergesslichen Freizeitspaß bieten.
Gespräche mit den kleinen und großen Besuchern
Regelmäßig nimmt der Geschäftsführer sich die Zeit für einen Gang durch den Park und Gespräche mit seinen Gästen. „Wir haben inzwischen viel internationales Publikum. Daher ist es wichtig, dass Shows und Attraktionen auch bei ihnen gut ankommen“, so Backhaus. Kritik nehme man stets sehr ernst. „Das Schönste aber ist, das Strahlen und Lachen der Kinder zu sehen. Und wenn sie glücklich sind, sind ihre Eltern es auch.“