Bottrop. . Anwohner reagieren bei Auftakt zur Quartiersarbeit auf WAZ-Artikel. DRK steht Rede und Antwort. Bürger wünschen Kita und bessere Busverbindungen.
- DRK will mit den Anwohnern die Quartiersarbeit organisieren und sammelt Ideen
- Bürger haben zunächst viele Fragen zu den Plänen rund um das Haus Rottmannsmühle
- Nicht alle können die Verantwortlichen zum jetzigen Zeitpunkt bereits beantworten
Eigentlich sollte es im Bistro des DRK-Hauses Rottmannsmühle an der Karl-Englert-Straße bei der Auftaktveranstaltung um die künftige Quartiersarbeit gehen. Aber dann stand bei den mehr als 30 erschienenen Anwohnern kurzzeitig ein anderes Thema im Mittelpunkt. Wie die WAZ in ihrer Samstagausgabe berichtete, ging es auf einmal um die geplante Erweiterung auf dem ehemaligen Garagenhof hinter dem Seniorenzentrum des DRK.
Aktuell gleicht das weitläufige Grundstück einem Schandfleck. Viele Anwohner sind verärgert über den dreckigen und ungepflegten Zustand. Das DRK selbst will vier Jahre nach der Eröffnung der Rottmannsmühle den zweiten Bauabschnitt verwirklichen und dort unter anderem eine Tagespflege mit 16 Plätzen betreiben. Außerdem: ein Quartiersmanagement für das gesamte Viertel etablieren und Wohnangebote für Demenzkranke schaffen. Die veröffentlichten Pläne sorgten anfangs für eine kontroverse Diskussion zwischen den Anwohnern und DRK-Vorstand Uwe Rettkowski, der jede Nachfrage sachlich und ruhig beantwortete.
„Wann und was soll gebaut werden?“, lautete die erste Frage. „Es ist noch keine Entscheidung getroffen“, sagte Rettkowski. „Wir sind in konstruktiven Gesprächen.“ Laut dem Vorstand habe das DRK jedoch großes Interesse an einer Erweiterung. Daraufhin ließ die nächste Frage nicht lange auf sich warten: „Wer ist der Besitzer des Grundstücks?“ Hier gab sich Rettkowski zurückhaltend. „Ich kann dazu nur sagen, dass er aus Bottrop ist.“ Auch bei Nachfragen zu möglichen Investoren hielt er sich bedeckt. Eines stellte er jedoch klar: „Das DRK wird nicht als Bauträger auftreten und das Haus Rottmannsmühle wird nicht erweitert.“
Nach dieser rund zwanzigminütigen Diskussion lag der Fokus schließlich auf der angedachten Quartiersarbeit. Die Anwohner sollten aufschreiben, was sie an ihrem Bezirk mögen, welche Sorgen sie haben und was verbessert werden muss. „Welche Angebote sind Ihnen wichtig und wo ist Bedarf nötig? Schreiben Sie bitte ihre Anregungen und Wünsche auf“, sagte Maria Ipfelkofer. Die Beraterin für Sozialwirtschaft vom DRK-Landesverband und Uwe Rettkowski gingen anschließend von Tisch zu Tisch und führten intensive Gespräche mit den Anwohnern.
Gelobt wurden die nette und ruhige Nachbarschaft sowie die Nähe zur Innenstadt. Am Ende standen aber auch Verbesserungsvorschläge wie etwa bessere Busverbindungen, eine Kita, ein Nachbarschaftsfest und der Wunsch nach mehr Einkaufsmöglichkeiten auf dem Papier. Ein Bewohner des DRK-Hauses Rottmannsmühle wies auf einen fehlenden Zebrastreifen vor der Einrichtung an der Karl-Englert-Straße hin. „Wir werden die Infos auswerten und je nach Möglichkeit versuchen diese umzusetzen beziehungsweise in unsere späteren Planungen miteinfließen zu lassen“, sagte Uwe Rettkowski.