Bottrop. . Die Bezirksvertreter im Süden debattierten über die umstrittenen Pläne für ein Baugebiet in der Beckheide. Harte Vorwürfe gegen die DKP.

  • SPD stellt klar, dass die Fläche schon seit Jahren Bauerwartungsland ist
  • Mehrheit der Parteien will zumindest prüfen, ob Bebauung da möglich ist
  • Anwohner protestieren gegen die Pläne

Die Überlegungen, in der Beckheide ein Baugebiet auszuweisen, sorgte in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd für heftige Diskussionen. Aktuell überlegt die Verwaltung, dort Pläne für 90 Wohneinheiten zu prüfen. Dagegen prostestieren die Anwohner, unterstützt von der DKP.

Ziel ist sozialer Wohnungsbau

Deren Bezirksvertreter Günter Ziemmek verwies noch einmal auf die Anliegen der Bürger und warf den übrigen Parteien vor, deren Willen zu missachten und Politik über die Köpfe der Bürger hinweg zu machen. Dagegen wehrte sich SPD-Sprecher Franz Ochmann, er lud die Anwohner ein, auch mit seiner Partei zu sprechen. In Richtung DKP sagte er: „Die Fläche ist seit langem Bauerwartungsland, Bürgern und Anwohnern ist niemals vorgegaukelt worden, dass das da eine Freifläche ist.“ Es müsse zumindest geprüft werden, ob dort tatsächlich gebaut werden kann. Ochmann: „Wir wollen dort auch sozialen Wohnungsbau verwirklichen. Das ist sonst immer eine Forderung der DKP. Jetzt sind Sie plötzlich dagegen.“

Den DKP-Vorschlag, doch auf Bergbauflächen zu bauen, nannte CDU-Bezirksvertreter Jörg Widdermann „fast schon frech“. Schließlich dauere es noch lange, bis die tatsächlich zur Verfügung stehen. Ja, bei den Überlegungen zur Beckheide seien – wie bei allen Planungen – Anwohner betroffen. „Die haben berechtigte Interessen und die müssen selbstverständlich geprüft werden.“ Und auf dieser Grundlage müsse dann eine Entscheidung getroffen werden. Selbstverständlich dürfe es in dem Gebiet dann nicht zu Überschwemmungen kommen, wie sie Anwohner fürchten, „doch nur mit Populismus zu reagieren finde ich schade“, so Widdermann Richtung DKP.

Noch keine Abstimmung

Ziemmek widerprach, seine Partei sei nicht gegen sozialen Wohnungsbau, aber es gehe darum, den richtigen Platz dafür zu finden.

Zuletzt hatte sich auch der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) für eine Bebauung der Beckheide ausgesprochen – mit Einschränkungen. So forden die Naturschützer die Zahl der Wohneinheiten zu reduzieren sowie Parkflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen mit in die Planungen zu übernehmen. Doch auch der BUND sehe den Bedarf an Sozialwohnungen „und schätzt den ökologischen Schaden im bereits dicht bebautem Gebiet geringer ein, als eine Wohnbebauung im Außenbereich der Stadt“.

Ochmann bemühte sich klarzustellen, dass es sich bei den Überlegungen nur wieder um einen ersten Aufschlag handele, der darstellt, „so könnte es aussehen“. Bisher sei nichts fest und auch nichts entschieden.

Die Verwaltung habe bisher lediglich einen Entwurf erarbeitet, den sämtliche Gremien zur Kenntnis nehmen, kein Ausschuss stimmt jetzt schon darüber ab. Vielmehr dient der Entwurf nur als Grundlage für das weitere Vorgehen und die Erarbeitung von Plänen, über die dann zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden muss.