Erste Konsequenzen nach dem schweren Unfall auf der Sommerrodelbahn gezogen:

Das Alpincenter wird die Sicherheitsbedingungen an seiner Sommerrodelbahn weiter verbessern: durch mehr Personal und durch moderne Technik. Das ist eine erste Konsequenz aus dem Unfall vom vorigen Wochende, bei dem sich ein Besucher schwer und ein zweiter leicht verletzt hatte.

„Wir werden jetzt einen zweiten Mann als stillen Wächter im Bereich der Kassen postieren”, sagte Alpincenter-Geschäftsführer Wolfgang Langmeier.

Der Bodyguard werde jenen Besuchern den Einstieg in die Schlitten verwehren, von denen er den Eindruck habe, dass diese sich oder andere gefährden könnten. „Besuchern, die sich offenkundig negativ verhalten, wird er sehr bestimmt sagen: Ihr fahrt nicht”, betonte der Geschäftsführer.

Außerdem werde im Einstiegsbereich nun eine feste Kamera eingerichtet. Diese werden nicht nur das Verhalten der Fahrgäste, sondern auch der Servicekräfte an der Sommerrodelbahn im Bild festhalten. „Dadurch werden sich auch unsere Mitarbeiter noch mehr dazu verpflichtet fühlen, ihre Aufgaben nicht zu vernachlässigen”, sagte Langmeier, „sie wissen ja, dass alles auf unsere Videobändern dokumentiert wird”. Wie berichtet, waren vor einer Woche zwei Männer bei der Fahrt auf der Rodelbahn aus ihrem Schlitten gefallen. Sie hatten an einer Junggesellenabschiedsparty im Alpincenter teilgenommen und laut Mitteilung der Polizei „stark alkoholisiert” gewesen. Während einer der beiden Rodler leichtere Blessuren erlitt, zog sich sein Vordermann bei dem Sturz lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. Der Mann ist mittlerweile wieder außer Lebensgefahr, heißt es.

Die Rodelbahn war nach dem Unfall für drei Tage stillgelegt und am Donnerstag nach einem Sicherheitscheck wieder eröffnet worden. Sie ist nach Einschätzung der Essener Staatsanwaltschaft in technisch einwandfreiem Zustand. Die bei dem Unfall beschädigten Fangzäune entlang der Piste sind erneuert worden. „Diese sollen eventuell beim Rodeln fortfliegende Gegenstände aufhalten”, beugt Langmeier Missverständnissen vor. „Sie sind aber nicht aufgestellt worden, um Menschen zu halten”, betonte der Geschäftsführer, „denn die können ja eigentlich nicht herausfallen”. Aus den Bobs könnten Fahrgäste nur dann stürzen, wenn sie die Sicherheitsgurte nicht angelegt haben, sagte auch Anne Behnke, Sprecherin des Alpincenters.

Für seine Mitarbeiter entlang der Bahn legt Alpincenter-Geschäftsführer Wolfgang Langmeier seine Hand ins Feuer. Sie wiesen jeden Fahrgast darauf hin, dass er sich anschnallen müsse und überprüften dies auch. Von der Kasse bis zum Einstieg könne jeder Gast dies außerdem auch auf Hinweisschildern lesen.

Moralische Verpflichtung

Einschränken müssen sich nach dem Unfall die All-Inklusive-Gäste des Alpincenters. Bisher konnten sie so oft sie wollten rodeln, wenn sie zusätzlich ein XL-Ticket gelöst haben. „Aus moralischer Verpflichtung werden wir das auf drei oder vier Fahrten begrenzen”, sagte der Geschäftsführer, „damit nicht von Fahrt zu Fahrt der Übermut größer wird”.