Bottrop. . Im Labor der Hochschule Ruhr West konnten die Teilnehmer ihre eigenen Objekte entwerfen. Der Workshop soll den Jugendlichen zeigen, dass ein Studium auch praxisnah sein kann

Was viele nur aus dem Fernsehen kennen, durften acht Schüler am Montag hautnah erleben: Bei einem ganztägigen Workshop in der Hochschule Ruhr West (HRW) konnten sich Jugendliche aus Hünxe im Bereich 3D-Druck ausprobieren. Dabei wurden sie mit einem Computerprogramm vertraut gemacht, mit dem sie ihre dreidimensionalen Wunschobjekte gestalten konnten – ob Figuren, Handy-Hüllen, oder sich selbst – beim Drucken durften die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen.

Der Workshop fand im Rahmen des „mint4u“-Projektes im Mitmachlabor FabLab der Hochschule statt, das junge Menschen für technische Studiengänge begeistern möchte. „Die Schüler haben die Möglichkeit mal zu gucken, wie eine Hochschule von innen aussieht und was man als Student so macht“, so Pressesprecherin Beatrice Liebeheim. „Wir wollen zeigen, dass ein Studium hier nicht nur dröge Mathematik, sondern auch praxisnahe Arbeit ist.“ Die 3D-Drucker kommen nämlich in verschiedenen Studiengängen regelmäßig zum Einsatz, um kleinere Objekte, wie zum Beispiel das Gehäuse einer Drohne, zu drucken.

Der Druck kann eine Stunde dauern

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„Die Technik dahinter muss man sich wie bei einer Heißklebepistole vorstellen“, erklärt Frederik Sandner, Mitarbeiter im Labor. „Die Daten werden vom PC auf den Drucker übertragen, dann wird das Material erhitzt und aufgeschmolzen. Es wird in der gewünschten Form aufgetragen und abgekühlt.“ Ein Druck kann dabei bis zu einer Stunde dauern.

Die 17-Jährige Schülerin Merle Raphael hat für ihren Druck einen Roboter entworfen. Sie selbst weiß noch nicht, ob sie später etwas im technischen Bereich machen möchte, kam aber auf Anhieb mit dem Computerprogramm klar. „Wenn man es einmal kennengelernt hat, dann klappt es“, sagt sie. „Es hat keine viertel Stunde gedauert, die Figur zu entwerfen. Wenn man aber was Kompliziertes macht, kann das sicher länger dauern.“

Workshops kommen bei den Schülern gut an

Während Merle wartet, bis ihr Roboter gedruckt wird, probiert Schülerin Franziska Hinnemann eine Virtual-Reality- Brille aus – denn das Kennenlernen dieser Technologie ist ebenfalls Teil des Workshops. Mithilfe von Kopfhörern und einer Fernbedienung bekommt Franziska durch die Brille das Gefühl, sich in einem Computerspiel zu befinden. Ein Bildschirm zeigt, was die Schülerin gerade sieht: Mit Pfeil und Bogen steht sie in einem Labor und schießt auf eine Zielscheibe. „Man denkt, dass man wirklich in diesem Raum steht. Das ist sehr nah an der Realität dran“, so die 17-Jährige. „Aber auch die 3D-Drucker waren interessant, weil man am Ende sein fertiges Produkt vor Augen hatte.“

Damit spricht Franziska nicht nur für sich, auch den anderen Teilnehmern hat es gefallen. „Solche Workshops kommen bei den Schülern immer gut an“, so Liebeheim. „Ich hoffe, dass dadurch die Hemmschwelle sinkt, sich später für solche Berufe zu begeistern.“