Bottrop. . Die Saison der Suppenküche im Barbaraheim ging am Freitag zu Ende. Rund 80 Menschen konnten jeden Tag an einem gedeckten Tisch Platz nehmen.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suppenküche Kolüsch am Freitag das Geschirr zusammengepackt. Die Saison ist zu Ende, aber die nächste kommt bestimmt. „Mitte Dezember geht es wieder los“, verspricht Claudia Kretschmer von der Evangelischen Sozialberatung (ESB).

Drei Monate lang haben auch die Mitarbeiter der ESB jeden Mittag mit angepackt, damit allen Gästen pünktlich ein warmes Essen serviert werden konnte. Jetzt kehren sie wieder in ihren normalen Büro- und Beratungsalltag zurück, daher das lachende Auge. Das weinende Auge haben vor allen die Gäste, denen nun das kostenlose Mittagessen in Gemeinschaft fehlen wird.

Rund 80 Gäste täglich

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„Es ist alles gut gelaufen“, freut sich Claudia Kretschmer. Rund 80 Gäste haben jeden Mittag im Barbaraheim am Unterberg an den gedeckten Tischen Platz genommen. Unter ihnen waren viele ältere Gäste. Manche von ihnen haben die Gelegenheit genutzt, sich auch Rat bei den Mitarbeitern der ESB zu holen.

„Die meisten waren zufrieden“, zieht auch Tina Aziri Bilanz, die hier jeden Tag als ehrenamtliche Helferin im Einsatz war. Zum ersten Mal wurde das Essen in diesem Jahr im DRK-Haus Rottmannsmühle gekocht und dort abgeholt. Es habe immer frisches, gesundes Essen mit viel Gemüse geben; meistens ein Drei-Gänge-Menü mit Salat, Hauptgericht und einem Nachtisch. Oft wurde Eintopf serviert, freitags immer Fisch. Nur am gestrigen Freitag nicht: Das stand Sauerkraut-Auflauf auf dem Speiseplan.

„Das ist jetzt meine dritte Saison hier“, sagt Tina Aziri. „Ich mache das gerne. Ich war selber einmal in Not.“ Sie ist über die ESB zum Team gekommen und freut sich darüber, eine Beschäftigung zu haben, denn sie ist schon lange arbeitsuchend. Ihr Dienst bei Kolüsch fing jeden Tag schon um 10.30 Uhr mit dem Tischdecken an. Wenn alle Gäste wieder weg sind, ging es für die Küchen-Crew noch bis gegen 15 Uhr mit Spülen und Aufräumen weiter.

Sinnvolle Beschäftigung

Neben den ehrenamtlichen Helfern haben auch einige 1,50-Euro-Kräfte geholfen. Sie haben bei der ESB eine Arbeitsgelegenheit (AGH) als sinnvolle Beschäftigung. Wenn Kolüsch jetzt erst einmal wieder Pause macht, werden sie für Renovierungsarbeiten in den beiden Wohnungen eingesetzt, die die ESB jetzt wieder für Wohngruppen zur Verfügung hat. Hier können im Notfall jeweils zwei Personen vorübergehend unterkommen, wenn ihnen die Obdachlosigkeit droht.