Bottrop. . In dem Wäldchen werden beschädigte Bäume gefällt. Es wird aber wieder aufgeforstet. Forstbetrieb und Stadt lassen dann Buchen und Douglasien wachsen.
In Teilen des Vöingholzes sind die Waldarbeiter bei der Arbeit. Es stehen Durchforstungsarbeiten an. Im vergangenen Frühjahr hatte ein Sturm dem Wäldchen an der Grenze zu Grafenwald stark zugesetzt. Bei vielen Kiefern ist die Krone ausgebrochen, Äste sind abgesplittert, und einige Bäume sind umgestürzt. Im Sommer stürzte bereits ein Ast auf die angrenzende Straße. Dabei beschädigte er das Telefonkabel, denn Strom- und Telefonleitungen verlaufen hier überirdisch. Die Stadt als Besitzer des Waldes ist für die Verkehrssicherung verantwortlich, sie muss handeln.
Es geht vor allem um die Kiefern
„Wir hatten die Arbeiten im Frühjahr wegen der Brutzeit noch zurück gestellt“, sagt Förster Markus Herber. Etwa 90 Hektar misst das Waldstück, rund fünf Hektar sind von den Forstarbeiten betroffen und zwar vor allem der Kiefernbestand, wie Philipp Schulz vom städtischen Fachbereich Umwelt und Grün feststellt.
Ein Großteil der Bäume – vor allem Kiefern – werden nun gefällt und abtransportiert. Einzelne bleiben stehen, sie sollen Samen ausbringen und für eine Naturverjüngung sorgen, erklärt Herber. „Zusätzlich pflanzen wir hier Buchen und Douglasien nach.“ Auf diese Weise soll wieder ein „klimastabiler“ Wald entstehen, sagen der Förster und der Mitarbeiter der Stadt. Vereinzelt lassen die Verantwortlichen auch Totholz im Wald zurück - als Aussichtspunkt für Greifvögel oder Nistmöglichkeit für Spechte.
Die gefällten Bäume werden zügig aus dem Wald gebracht, abhängig von der Witterung. „Wenn es zu nass ist, können wir das nicht machen, weil wir sonst den Boden beschädigen“, sagt Herber. Im Frühjahr könnten dann die Mulch- und Pflanzarbeiten durchgeführt werden. Die übernimmt die Stadt.
Finanziert werde die Aktion durch den Verkauf des Holzes und durch Zuschüsse, erklärt Schulz. In den politischen Gremien wie dem Bau- und Verkehrsausschuss und der zuständigen Bezirksvertretung wurde die Maßnahme vorgestellt und gebilligt. Dort äußerte ÖDP-Mann Markus Stamm Bedenken. Er fürchtet, dass zuviel geschlagen werden könnte, eben weil der Verkauf die Kosten decken müsse. „Wenn wir das jetzt nicht machen. wird es später teurer“, sagt Schulz
Soziale Bedeutung des Waldes
Auch wenn der Wald in Bottrop in erster Linie zur Erholung und Freizeitgestaltung genutzt wird und eben nicht in erster Linie wirtschaftlich, so sei eine Forstbewirtschaftung dennoch vorgeschrieben, sagt Herber.
Auf der Internet-Seite des Landesumweltministeriums findet sich ein Hinweis auf die „Waldstrategie NRW 2050“ und darauf, was in dem Zusammenhang zu leisten ist. Die Arbeiten seien nötig, um „die Wälder für den Klimawandel zu stabilisieren und die nachhaltige Holzproduktion zu gewährleisten, gleichzeitig aber den Naturschutz zu sichern und dafür zu sorgen, dass die sozialen Leistungen der Wälder für die Gesellschaft bestehen bleiben.“