Bottrop. . Team vom Grünflächenamt fährt Straßen mit den Jungbäumen ab. Sie sind nach Sturm “Ela“ gepflanzt worden und brauchen jetzt Wasser. Anwohner helfen.

Die Hitze der letzten Tage macht nicht nur den Menschen zu schaffen. Auch Gartenpflanzen und die Bäume am Straßenrand leiden unter der aktuellen Trockenheit. Mit Schlauch und Pumpe im Gepäck fahren Martin Mette und sein Team deshalb ausgewählte Straßen in Welheim ab. Unbeeindruckt von einer störrischen Pumpe bewässern sie dort die neu gepflanzten Bäume.

„Die Wurzeln dieser Jungbäume sind noch nicht stark genug, ausreichende Mengen an Wasser aus der Erde zu ziehen“, erklärt Martin Mette. Deshalb muss sein Team in diesen sonnenreichen Tagen ausrücken, ebenso wie die anderen, die zurzeit im städtischen Auftrag in ganz Bottrop unterwegs sind. Gebiete wie der Stadtgarten, die Stadtteiche, Stadtmitte sowie die Ecken Hans-Böckler- / Osterfelder Straße und Welheimer- / Gungstraße sind die bevorzugten Anlaufstellen der so genannten Gießkommandos.

Ela und die Folgen

Der Pfingststurm „Ela“ hatte im vergangenen Jahr zahllose Bäume entwurzelt und ganze Waldstriche verwüstet. Umsturzgefährdete Bäume mussten gefällt werden und machten Platz für neue. Insgesamt wurden knapp 90 Jungbäume gesetzt, in den Vorjahren waren es jeweils gerade einmal zehn bis 13.

Von den Sturmschäden wurde der Stadtteil Welheim besonders getroffen. Ein Großteil der Bäume an der Gungstraße fiel dem Orkan zum Opfer. Deshalb stehen hier weit mehr junge Bäume als in anderen Gebieten der Stadt. Martin Mette und seine Kollegen haben daher jetzt alle Hände voll zu tun, denn sie müssen sich um rund 80 neue Anpflanzungen kümmern.

100 Liter

Bis zum dritten Standjahr wachsen die Bäume noch an und benötigen Starthilfe. Ohne die Arbeit des Grünflächenamtes und die wichtige Unterstützung durch die Anwohner besteht die Gefahr, dass die Gewächse austrocknen.

Anwohner können mithelfen

Jungbäume benötigen in diesen Tagen besondere Aufmerksamkeit, weil sie allein noch nicht in der Lage sind, genügend Wasser zu ziehen.

Anwohner können unterstützen, indem sie alle zwei bis drei Tage gut zehn Liter Wasser auf die Erde rund um die Bäume gießen. Wer sich ohnehin um den Vorgarten kümmert, hat vielleicht noch einen Eimer Wasser für den Straßenbaum übrig.

Aus diesem Grund rücken die Gießkommandos jeden Tag um sechs Uhr aus, um das Erdreich rund um ihre Schützlinge zu bewässern. Bis zu 100 Liter Wasser werden für jeden Baum benötigt. Der Tank befindet sich auf der Ladefläche der Diensttransporter. Eine Pumpe erleichtert die Arbeit für Mette und seine Kollegen etwas.

Wie lange ihr Einsatz gegen die Trockenheit noch andauert und sie die Bäume bewässern müssen, hängt natürlich ganz vom Wetter ab. „Wir machen so lange weiter, wie es notwendig ist.“

Bürger setzen sich für Lebensqualität ein 

Schon immer war das Engagement von Bürgern gefragt, wenn es um die Pflege auch des öffentlichen Grüns geht. So berichtete diese Zeitung mehrfach über Menschen, die sich jahrein, jahraus um die Bäume oder Büsche vor ihrer Haustür kümmern, ohne dass sie dazu verpflichtet wären.

Dass die öffentlichen Kassen den Mangel verwalten, ist hinlänglich bekannt. Stellenabbau in der Folge von Sparzwängen, die Beschränkung auf das Nötigste sind die Maßgaben einer Verwaltung unserer Tage. Umso mehr Bedeutung kommt dem bürgerlichen Engagement bei der Aufrechterhaltung von Lebensqualität im Wohnquartier zu.

Mit der Patenschaft für die Gewächse vor der eigenen Haustür, speziell für die Jungpflanzen, gibt es eine Aufgabe, die leicht in der Handhabung und bedeutsam in ihrer Wirkung ist.