Bottrop.. An drei Standorten wird Autofahrern jetzt die Geschwindigkeit angezeigt. Knöllchen gibt es nicht. Es geht um den erzieherischen Effekt.
„Bitte langsam!“, so blinkt es auf dem Display auf. Ein roter Smiley verzieht zusätzlich traurig sein Gesicht. Dieser Autofahrer war wohl etwas schneller als mit den erlaubten 30 Stundenkilometern unterwegs. Das Display soll ihn darauf aufmerksam machen und bewirken, dass er vom Gas geht und im besten Fall daraus lernt.
Eine Anzeige in jedem Stadtbezirk
An der Kreuzung Hünefeldstraße und Sandknappen ist das erste von drei solcher Tempo-Anzeigen in Betrieb genommen worden. Weitere folgen an der Devensstraße im Stadtbezirk Süd und an der Schulstraße in Kirchhellen. Die Displays zeigen auch nur das Tempo an, niemand wird aufgenommen, und es droht auch kein Knöllchen, erklärt Peter Rozek vom Straßenverkehrsamt.
Stattdessen hoffe man auf den „erzieherischen Effekt“, sagt Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff. Und den gebe es tatsächlich, meint die Leiterin des Straßenverkehrsamtes, Monika Werwer. Die Bußgeldstelle könne das bestätigen. Allerdings sind zwei der drei Displays so ausgerüstet, dass sie theoretisch die Anzahl der Tempoverstöße speichern könne. Zu statistischen Zwecken könnte diese Technologie genutzt werden – etwa um zu prüfen, ob die Geräte tatsächlich wirksam sind.
Die Tafeln sollen dauerhaft hängen bleiben
Die neuen Anzeigen sind Teil des Verkehrssicherheitskonzepts. In jedem Stadtbezirk wird eine hängen, die Auswahl der Standorte erfolgte in Absprache mit der Polizei und dem Tiefbauamt. Für die Hünefeldstraße habe man sich entschieden, da hier noch nicht so lange Tempo 30 gilt. „Und viele Anwohner haben sich an uns gewandt, dass die Beschränkung noch nicht beachtet werde“, sagt Rozek. Auf der Devensstraße gilt seit einiger Zeit Tempo 40, zudem sei das „eine unfallbelastete Straße“ gewesen. Für den Standort Schulstraße in Kirchhellen hätten die beiden Schulen gesprochen. Angedacht sei, die Tafeln nun dauerhaft an diesen Orten hängen zu lassen, erklärt Rozek.
Auf Sicht sei auch die Anschaffung weiterer Displays denkbar, eine entsprechende Forderung kommt bereits von der SPD. Kostenpunkt pro Stück: 2500 bis 3000 Euro. Die Geräte arbeiten auf Radarbasis, in rund 200 Meter Entfernung werden die Wagen angepeilt und die Geschwindigkeit wird angezeigt.
Strom kommt von der Laterne
Die Displays sind an Laternen montiert. Die Besonderheit: Von dort erhalten sie auch ihren Strom. Leuchtet die Laterne, wird die Anzeige mit Elektrizität versorgt. Ein Akku sorgt dann dafür, dass auch tagsüber genug „Saft“ da ist, um die Funktionsfähigkeit des Displays sicherzustellen.