Bottrop. Sexualstraftaten, Raub, Diebstahl. Bei diesen Delikten meldet die Polizei jetzt für Bottrop den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Bottrop ist nach einem heftigen Hoch im Jahr 2012 erneut zurück gegangen und lag 2014 bei 343 Fällen, das entspricht der Zahl aus dem Jahr 2005. Das meldet die Polizei in der Kriminalstatistik für 2014, die sie jetzt vorgelegt hat. Zurück gegangen sind auch die Fälle von Sexualstraftaten, Raub, Diebstahl und Straßenkriminalität. Hier meldet die Polizei bei einigen Delikten den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre.

Gut so, findet Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen: „Insbesondere Raub, Gewalt- und Straßenkriminalität sowie Wohnungseinbruch nehmen Einfluss auf das Sicherheitsgefühl. Umso erfreulicher ist, dass in diesen Bereichen die Fallzahlen rückläufig sind und gleichzeitig die Aufklärungsquote gestiegen ist“.

Besonders zufrieden zeigt sie sich mit der Aufklärungsquote: Im Jahr 2014 konnte mehr als jede zweite Straftat im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen geklärt werden. „Mit einer Aufklärungsquote von 50,86 Prozent ist der höchste Wert seit 1992 erreicht. Mit diesem Ergebnis liegen wir über dem landesweiten Durchschnitt.“

"Aufklärungsquote ist um fast vier Prozentpunkte gestiegen"

In Bottrop liegt die Aufklärungsquote mit 49,6 Prozent allerdings knapp darunter. Dennoch sagt die Behördenleiterin: „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Aufklärungsquote um fast vier Prozentpunkte gestiegen. Die Fallzahlen liegen leicht über dem Vorjahresniveau, stellen aber den zweitniedrigsten Wert der letzten zehn Jahre dar.“

In Bottrop wurden 9171 Straftaten gezählt, das sind 2,56 Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist zurückzuführen auf eine Steigerung bei den Betrugsfällen, die immer öfter vor allem im Internet begangen werden, sagt Polizeisprecherin Ramona Hörst: Insgesamt hat sich in Bottrop die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte in den letzten zehn Jahren verdoppelt.

Jeder zweite Einbruch geht auf das Konto reisender Banden

Die Polizei wird nach eigener Einschätzung weiter hart daran arbeiten müssen, gegen überörtlich agierende Einbrecherbanden vorzugehen. Diese reisenden Banden, meist aus Südosteuropa, verüben inzwischen jeden zweiten Einbruch, hatte Karl-Heinz Henn, Leiter der Kriminalinspektion 1, bereits im November gesagt.

Der Anteil der abgebrochenen Einbrüche liegt bei über 42 Prozent. Polizeipräsidentin Zurhausen: „ Die Quote der Einbrüche, die im Versuchsstadium stecken geblieben sind, ist ein Indiz dafür, dass unsere Aktionen ,Riegel vor’ bei den Bürgern ankommen.“ Die Ermittlungen in den Kommissariaten und in der Ermittlungskommission „Phönix“ sowie der landesweiten Datenbank „Motiv“ werden täterbezogen geführt.

Das ist einer der Gründe, warum die Aufklärungsquote der Einbrüche im Bereich des Polizeipräsidiums angestiegen ist, in Bottrop aber wieder zurück gegangen ist auf vier Prozent. „In Bottrop“, hatte Henn schon im November gesagt, „haben wir zuwenig Ansatzpunkte.“