Bottrop. Mit 53 Euro Taschengeld und ohne festen Schlafplatz einmal quer durchs Revier. Der Ire Stuart Nicol hat sich vorgenommen auf abenteuerliche Weise alle 53 Ruhrgebietsstädte zu bereisen. Die Kunst- und Kulturszene will er so kennen lernen. Station 36 auf seinem Weg war Bottrop mit dem Museum Quadrat.

Das Abenteuer begann vor knapp einem Monat: Am 13. Oktober schulterte Stuart Nicol seinen Rucksack und machte sich auf den Weg zum ersten Ziel seiner Reise: Hagen. Von dort aus ging es dann nach Breckerfeld, Ennepetal, Hattingen, Bochum und schließlich nach Bottrop. Alle 53 Ruhrgebietsstätte will der gebürtige Ire binnen 53 Tagen bereisen, um die hiesige Kunst- und Kulturszene zu erkunden und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Abenteuer „Route 53“

„Meine Reise ist ein kleines Abenteuer“, sagt Künstler und Sozialpädagoge Nicol. Vor einiger Zeit habe er sich für die Aktion „Route 53“ bei einer Essener Agentur beworben und wurde prompt als Kandidat ausgewählt. Mit 53 Euro „Taschengeld“ pro Tag und ohne festen Schlafplatz ist er losgezogen, um die Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets zu bestaunen und sich mit Künstlern und Kunstinteressierten auszutauschen. Über seine Erlebnisse berichtet er in dem Blog „Route 53“. Am 4. Dezember endet seine Reise in Essen - pünktlich zum Launch des digitalen Kunstführers www.Kunstgebiet.Ruhr, in den sein Erfahrungsbericht einfließt.

Offenheit

Jetzt kennt Nicol sich auch mit der Bottroper Kulturlandschaft bestens aus: Mit Künstler Johannes Hinger sprach er über dessen Rotes Pferd, traf Museumsdirektor Dr. Heinz Liesbrock zu einer Führung durch das Museum Quadrat und besichtigte das Kulturzentrum August Everding. Aber nicht nur die bekannten Sehenswürdigkeiten will Nicol kennenlernen. „Die Kunst im Ruhrgebiet ist vielfältig. Ich versuche, keine Abstufungen zu machen“.

Ihm gehe es darum, Eindrücke zu gewinnen und die Vielfalt der Kulturszene zu erleben.

Die Werke unbekannter Künstler mit weniger Öffentlichkeitspräsenz gehörten genauso zu seiner Reise wie die bekannten Ausstellungsstücke. „Ich versuche, den Dingen mit Offenheit zu begegnen und mich nicht von vorgefertigten Meinungen beeinflussen zu lassen“, sagt er.

Einen Schlafplatz fand der Bagpacker bei der Künstlerin Judith Wermter

Eine Übernachtungsmöglichkeit für die Zeit in Bottrop hat er zum Glück auch gefunden: Künstlerin Judith Wermter, deren Arbeiten in der Ausstellung „Bottroper Künstler“ zu sehen waren, bot dem „Bagpacker“ einen Schlafplatz an. „Falls es mit der privaten Übernachtungsmöglichkeit mal nicht klappt, suche ich mir ein Hostel“, sagt er.

Das sei aber erst fünfmal vorgekommen. Nicol freut sich über die hiesige Gastfreundschaft.

"Route 53" 

Mit 53 Euro pro Tag reist Stuart Nicol für 53 Tage durch alle 53 Ruhrgebietstädte. Sein Erfahrungsbericht komplettiert den digitalen Kunstführer www.Kunstgebiet.Ruhr. Wer mag kann Nicols Abenteuer auf Facebook und Twitter verfolgen: www.facebook.com/kunstgebiet.ruhr und www.twitter.com/Kunstgebietruhr.