Kirchviertel in Wiemelhausen feiert ein buntes Familienfest
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Bochum-Wiemelhausen. Erstmals seit 14 Jahren fand im Wiemelhauser Kirchviertel ein großes Stadtteilfest statt. Jung und Alt ließen sich auch vom Bus nicht stören.
„Wir in Wiemelhausen“ – das Motto passt perfekt! Im Kirchviertel an der Brenscheder Straße feiern Alt und Jung an diesem Samstag ein buntes Fest. Der Stadtteil, der seit mehr als hundert Jahren zu Bochum gehört, präsentiert sich quicklebendig.
Schon am Vormittag sind Bänke und Tische vor der Johanneskirche voll besetzt mit Gästen. Entlang der Brenscheder Straße haben Vereine und Initiativen ihre Stände aufgebaut, der Strom der Besucher reißt nicht ab. Und egal, wohin man den Blick wendet – es gibt überall etwas zu entdecken.
Bus-Durchfahrt kostete Nerven
Bela (7) und Una (4) haben am Stand der Brenscheder Bauern gerade erfolgreich Hufeisen geworfen und dürfen zur Belohnung nun die verlockende Krabbelkiste nach einem Preis durchwühlen. Mutter Maike Dierecks freut sich über das familienfreundliche Fest: „Das stärkt den Gemeinschaftssinn im Stadtteil.“
Genau das war das Ziel der Organisatoren. Kein Wunder also, dass Gerd Sauer von der AG „Wir in Wiemelhausen“, die hinter diesem Event steckt, gute Laune hat. „Toll, wie groß das Interesse ist“, strahlt der Ex-Polizist. Viele Wochen und Monate der Planung liegen hinter ihm, und in letzter Sekunde musste noch einmal neu geplant werden, weil durch notwendige Umleitungen die Buslinie 349 mitten durch das Fest fährt: „Das hat uns Nerven gekostet, wir waren kurz davor, alles abzusagen.“ So aber wurde der Bus einfach mit eingeplant. Lotsen sorgen dafür, dass er ungehindert alle zwanzig Minuten passieren kann.
Die Welle für den Bus
Dass die Linie 349 das Stadtteilfest durchkreuzte, sorgte letztlich sogar für ein Highlight. Denn die Wiemelhauser Organisatoren machten einen Programmpunkt daraus: Trillerpfeife raus und statt Jammern eine La-Ola-Welle für die Bogestra bei der Durchfahrt der Linie 349 – mit Abklatschen am Ende der Festmeile für die fröhlich lachenden Busfahrer. Tolle Idee.
Die Arbeitsgemeinschaft „Wir in Wiemelhausen“ bringt die zahlreichen Vereine, Verbände und die Gemeinden zusammen und setzt sich für zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen Im Stadtteil ein. Das Stadtteilfest, eine Neuauflage nach vielen Jahren, soll nun nach Möglichkeit wieder regelmäßig stattfinden.
In der Zwischenzeit aber gehört die Straße den Feiernden. Der Turnverein Brenschede zeigt, dass Fitness keine Frage des Alters ist und bringt die Senioren an den Start. Christel Scheel ist ganz vorne mit dabei – die 72-Jährige ist bereits seit 30 Jahren aktiv im Verein: „Das ist wie Familie.“
Wunsch nach mehr Multikulti
Auch für Ruth Schmidt, Vorsitzende der katholischen Frauen, ist Wiemelhausen Heimat. „Ich lebe seit meiner Geburt hier“, lacht sie und zählt auf: „Taufe, Hochzeit, Kinder … alles hat sich hier abgespielt.“ Was wünscht sie sich für ihren Stadtteil? „Ein bisschen mehr Multikulti!“
Wir in Wiemelhausen
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Ein Konzept, das Hans Gels (84) seit mehr als 20 Jahren lebt: Er unterstützt durch das Sammeln von Spenden die Frei-Alberto-Schule in Brasilien, die mitten in der Favela von Sao Luis liegt. Bei einer Reise entdeckte er diese Schule und hilft seitdem: „Ein Herzensprojekt.“
Direkt gegenüber von ihm versuchen sich die Schwestern Charlotte, Helene und Greta beim Melken – die Holzkuh hält geduldig still. Kein Wunder, denn zumindest Greta ist Profi. „Ich habe schon mal eine echte Kuh gemolken“, berichtet die Siebenjährige stolz. Mutter Diana Haarmann wohnt seit vier Jahren mit ihrer Familie in Wiemelhausen und sagt schlicht: „Wir fühlen uns sehr wohl hier.“ In Wiemelhausen. Und auf dem Stadtteilfest.
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