Hustadt. . Kulturinitiative Hustadt macht das historische Haus an der Hufelandstraße flott. Produktionsküche, Biergarten und Tagungsräume gehen in Betrieb.

Das Puzzle setzt sich aus vielen kleinen Teilen zusammen, die Lebensqualität aus vielen einzelnen Faktoren. Ein kleines Haus steht am Rande der Hustadt für großen Veränderungen: Die Initiative HU-Kultur hat „Kochs Kotten“ übernommen und bringt ihn auf Vordermann. Denn die Gegensätze in der Nachbarschaft machen die Prise aus, die das Rezept würzt und besonders werden lässt.

Das historische Fachwerkhaus an der Hufelandstraße stand lange als besondere Adresse für gehobene Gastronomie und ein charmantes Ambiente mit uralten Balken, engen Wendeltreppen und schiefen Böden, „Edel-Patina“ sozusagen. Eineinhalb Jahre hat es aktuell wieder leer gestanden, im Rahmen der Projektarbeit der „Sozialen Stadt“ kommt neues Leben hinein, das eigene Kraft gewinnen und sich damit weiter entwickeln soll.

Produktionsküche wird das Herzstück sein

Herzstück soll die Produktionsküche sein, die „fast fertig ist“, meinen Matthias Köllmann und Faruk Yıldırım, Kultur- und Quartiersmanager für die Hustädter Initiative, gleichzeitig schmunzelnd wie erleichtert nach Eigenleistung in kaum zu beziffernder Höhe.

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Die bisherigen Investitionen können sie ganz gut überschlagen: 90.000 Euro für Pacht und Betriebskosten, 60.000 Euro für Material. „Und jetzt brauchen wir schnell noch ‘mal 60.000 Euro“, meint Köllmann, der wie alle Beteiligten nach der Riesenarbeit kurz vor dem Ziel nicht aufgeben will.

Frauen aller Nationalitäten setzen Betrieb in Gang

Das kleine Ziel ist, über die Produktionsküche mit fünf „Hustädterinnen aller Nationalitäten und Hintergründe, Hausfrauen und Mütter im besten Sinn“ einen selbsttragenden Betrieb in Gang zu setzen. „Täglich frisch und gesund“, wirbt Köllmann, „dazu nach strengsten hygienischen Standards gemäß der EU-Abnahme“. Kein Wunder, dass die Kindergärten und Schulen der Nachbarschaft sich schon angemeldet haben, um vom Catering aus dem schmucken Kotten beliefert zu werden.

Außerdem besteht eine Kooperation mit der Jobagentur zur Beschäftigungsförderung. „Wir können hier Talente heben“, unterstreichen Köllmann und Yıldırım.

Es kommt eins zum anderen, während die Küche schon „feucht durchgewischt“ ist und auf den Zündfunken wartet, sollen auch der Biergarten an der Seite, die eigentliche Innen-Gastronomie und der Heuboden wieder Leben erfahren. Als Begegnungsstätte oder Tagungsräume. Auch wenn kein Denkmalschutz für den Kotten besteht, sollen so viel wie möglich original erhalten bleiben.

Klinken putzen für die Förderung

Ohne Geld geht nichts, darum setzen die Aktiven aus der HU-Kultur-Initiative auf die Sondierungsgespräche im Rathaus und vor allem mit der VBW Wohnen, die bis zum kürzlich begangenen Goldjubiläum, dem 50-jährigen Bestehen des Quartiers durch aufwendige und vielfache Investitionen gezeigt hat, dass ihr viel an dem vielgestaltigen Quartier liegt.