Dahlhausen. . Pfarrerin Anja Sonneborn bietet in Dahlhausen ein indisches Benefiz-Dinner an. Es kocht ein Reiseleiter, den sie in Indien kennenlernte.
Der evangelischen Gemeinde in Dahlhausen steht am Samstag (11.) ein exotischer Abend bevor. Pfarrerin Anja Sonneborn veranstaltet im Matthias-Claudius-Haus, Keilstraße 9a, ein indisches Benefiz-Dinner. Damit will die Theologin Geld sammeln für drei Organisationen, die in Indien soziale Arbeit leisten.
Mehr als 60 haben sich für die kulinarische Indien-Reise schon angemeldet. Wer noch Lust – und vor allem Appetit – hat, muss sich sputen. Am heutigen Mittwoch ist Anmeldeschluss. Bei so einer großen Gästeschar muss man schließlich planen können, was den Einkauf der ganzen Zutaten betrifft.
Das Kochen von der Mama gelernt
Am Herd wird ein Mann stehen, der mit der indischen Küche bestens vertraut ist. Kaushal Kishor Singh stammt aus Indien und hat Anja Sonneborn bei seiner Hauptbeschäftigung kennengelernt – als Reiseleiter. Seine zweite große Leidenschaft ist das Kochen. „Das habe ich von meiner Mama gelernt“, sagt der 36-Jährige, der gerade eine Rundreise durch Deutschland macht.
Fürs kommende Wochenende ist ein mehrtägiger Stopp in Dahlhausen eingeplant, Anja Sonneborn brauchte ihn nicht lange für das Benefiz-Dinner zu überreden. „Ich bin selbst auch Sozialarbeiter in Indien und kenne die Projekte, die Anja mit dem Indien-Abend unterstützen will“, sagt Kaushal Kishor Singh. „Diese Organisationen arbeiten für die Menschen, die wirklich Hilfe benötigen.“
Jeder zahlt so viel, wie er mag und kann
Das indische Benefiz-Dinner am Samstag (11.) im Matthias-Claudius-Haus beginnt um 18 Uhr. Einen festen Preis für das Menü gibt es nicht. „Jeder gibt so viel, wie er mag und kann“, appelliert Anja Sonneborn an die Spendenfreudigkeit ihrer Gäste.
Wer dabeisein möchte, kann sich heute noch anmelden: Tel. 0234/ 49 24 06 (Gemeindebüro) und Tel. 0234/ 902 03 54 (Anja Sonneborn).
Durch seine guten Kontakte in Deutschland erwartet Kaushal Kishor Singh auch Gäste von weither: „Es haben sich Menschen aus Wuppertal, aus Bergisch-Gladbach und aus Stuttgart angekündigt“, freut sich Singh, für den nicht das Essen, sondern die Menschen, die gemeinsam essen, im Mittelpunkt stehen.
Erlös wird zweigeteilt
Der Erlös des Benefiz-Dinners ist zum einen für den Bochumer Verein „Chance auf Leben“ und zum anderen für zwei Partner-Organisationen von „Brot für die Welt“ bestimmt. „Ich werde auf jeden Fall selbst nach Indien fahren, um zu sehen, welche Arbeit vor Ort geleistet und wie die Spendengelder genutzt werden“, kündigt Anja Sonneborn an.
Drei private und zwei Gruppenreisen nach Indien hat die Pfarrerin schon unternommen. „Und eine weitere Gruppenfahrt ist im Herbst 2019 geplant“, sagt Anja Sonneborn. Sie selbst hat Indien vor fünf Jahren für sich entdeckt. „Das Land hat so viel Energie, so viele freundliche Menschen und ist so ganz anders“, schwärmt sie.
Touristen wie Götter behandeln
„Die Gäste sind wie Götter für uns“, beschreibt Kaushal Kishor Singh die Einstellung seiner Landsleute zu Touristen. „Wenn wir sie gut pflegen, sind sie glücklich und erzählen dann anderen davon, die dann vielleicht nach Indien kommen. Und dann sind wir glücklich.“
Glücklich machen will Kaushal Kishor Singh jetzt aber erstmal die vielen Gäste, die am Samstag zum Benefiz-Dinner kommen. „Zubereitet werden nur typisch indische Gerichte“, kündigt Koch Kaushal an. „Und es wird alles vegetarisch. Mit einer Ausnahme: Vogelobst.“ Damit meint Kaushal Kishor Singh Eier. Auf den Tisch kommen zudem Linsen, Kichererbsen, viel Gemüse, dazu knusprige Chips, Brot und Reis. Als Soße bereitet Kaushal Kishor Singh die sogenannte Reita vor.
Reisegruppe schnibbelt Gemüse
Wer Angst vor der indischen Schärfe hat, sei beruhigt. Kaushal Kishor Singh: „Das Essen wird nicht so scharf serviert. Wer aber mag, kann sich Pakodha gönnen, eine kichererbsenhaltige Paste für scharfen Geschmack.“ Als Erfrischung dienen Kräutertee und -limonade. „Und bei uns in Indien darf auch der Nachtisch nicht vergessen werden“, sagt Kaushal Kishor Singh, der Reispudding zubereiten wird.
Ganz alleingelassen beim Zubereiten des Dinners wird der Gast aus Indien aber nicht. „Am Freitag haben wir ein Nachtreffen der Gruppe, mit der ich zuletzt nach Indien gereist bin“, sagt Anja Sonneborn. „Dann werden wir alle ordentlich Gemüse schnibbeln.“