Weitmar-Mark.. Emmauskirche bietet Blühwiesenfest mit Vorträgen und Infoständen rund um naturbezogene Themen. Ökologisches Handeln zeugt von Nächstenliebe.
Eines der wichtigsten Prinzipien des christlichen Glaubens ist die Nächstenliebe: das Prinzip des respektvollen Umgangs, des selbstlosen Eintretens des einzelnen für seine Mitmenschen. In der Regel bezieht sich der Begriff auf konkrete, helfende Handlungen für andere Menschen.
Dass Nächstenliebe auch anders (wenn auch zunächst vielleicht nicht so augenfällig) gelebt werden kann, das zeigte die evangelische Kirchengemeinde Weitmar-Mark mit der ersten Ausgabe ihres Blühwiesenfestes.
„Wir als Christen tragen Verantwortung für die Natur und für den Artenschutz im Sinne der Bewahrung der Schöpfung Gottes“, erklärte Presbyterin Bettina Funke-Inkmann die ökologische Verpflichtung der Kirche.
Eine Verpflichtung, die auch Auswirkungen auf den Menschen hat, denn ein Zusammenbruch des ökologischen Gleichgewichtes hätte ernsthafte Konsequenzen wie z. B. globale Nahrungs- oder Wasserknappheit. Seinen Nächsten zu lieben, das bedeutet also auch seine Umwelt zu lieben.
Umweltprojekte mit pädagogischem Ansatz
Aus diesem Grund legten die Veranstalter bei ihrem Blühwiesenfest viel Wert auf pädagogische Nachhaltigkeit. Vorträge und Informationsstände zu verschiedenen naturbezogenen Themen rundeten den Nachmittag ab, denn: „Nur was man kennt, kann man lieben, und nur was man liebt, kann man schützen“, resümierte Heidrun Schmidt-Solty, Pfarrerin der Gemeinde und Hauptorganisatorin der Veranstaltung. Finanzielle Unterstützung erhielt sie von der Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, die sich explizit für Umweltprojekte mit pädagogischem Ansatz einsetzt.
Mit gutem Beispiel voran
Zu den Referenten der Veranstaltung gehörte beispielsweise Walter Dase. Dem Gärtner und Landschaftsbauer liegt die Umnutzung existierender Grünflächen wie Straßenbegleitgrün in Blühflächen am Herzen: „Wir möchten von hier aus mit gutem Beispiel vorangehen, die Idee in die Stadt hinaus tragen und so wirklich ökologisch wirksam handeln“, sagte er.
Für Dase birgt ein solches Projekt auch eine wichtige politische Dimension. Er möchte ein Zeichen setzen für einen verbesserten Umgang mit Natur und Umwelt, gerade im urbanen Kontext: „Die Kosten für die Pflege vorhandener Flächen sind genauso hoch wie die Umnutzung in Blühflächen. Trotzdem stößt man bei den Kommunen und Städten immer wieder auf Ablehnung. Das darf einfach nicht sein.“
Info: Veranstaltungen geben Einblicke in Themen
Eröffnet wurde das Blühwiesenfest mit einem Open-Air-Gottesdienst, bevor die Info-Veranstaltungen Einblicke in verschiedene Themen wie Imkerei oder Nistkästenbau gaben.
Dazu konnten die Besucher diverse Kräutermischungen, regionalen Honig und Samenmischungen für insektenfreundliche Blühwiesen erwerben.