Wiemelhausen. . Renate Niggeling berichtet von der herausragenden Pflege ihres Mannes im Matthias-Claudius-Haus. Die gute Laune der Pfleger überzeugt sie.

Schlechte Pflege, zu wenig Pflegepersonal und eine zu geringe Einzelbetten-Quote: Das Image der Pflege ist derzeit alles andere als gut.

Eine Bochumerin, die von diesem schlechten Image nicht überzeugt ist, ist Renate Niggeling. Seit einem knappen Jahr ist ihr Mann nun zur Pflege im Matthias-Claudius-Haus. „Ich bin begeistert von diesem Haus und vor allem von den Pflegern, die sich um meinen Mann kümmern“, erzählt sie.

Extrawünsche werden erfüllt

In keinem anderen Heim sei sie bisher so zufrieden gewesen wie in diesem. „Hier stimmt einfach alles. Besonders begeistert mich aber die gute Laune, die hier immer herrscht. Es kann noch so stressig sein – schlechte Laune habe ich noch nicht erlebt.“
Einer, der ganz besonders für seine gute Laune bekannt ist, ist Pfleger Brian Hofmann. Seit 15 Jahren ist er nun schon in dem Heim tätig. In dieser Zeit habe er miterlebt, wie sich die Pflege von einer Erhaltungs- zu einer Begleitungspflege gewandelt hat. „Das heißt, wir sorgen nicht nur dafür, dass die Menschen hier einfach nur wohnen, sondern wir uns in sie einfühlen und auch seelisch begleiten“, erklärt Hofmann.

Der Altersdurchschnitt im Heim ist hoch: Die älteste Bewohnerin ist 100 Jahre alt. „Viele erleben hier ihre letzten Tage – die wollen wir ihnen natürlich so angenehm wie möglich gestalten.“ Deshalb werden auch Extrawünsche der Bewohner berücksichtigt. Wenn jemand beispielsweise länger schlafen will, dann darf er das und bekommt sein Frühstück später. „Viele Angehörige sehen das aber nicht so gerne. Sie denken, dies sei ein Zeichen dafür, dass wir überfordert sind und uns nicht um die Patienten kümmern können“, erklärt Tanja Meyer, stellvertretende Einrichtungsleiterin.

Gute Betreuung trotz Hürden

Dabei sei das Selbstbestimmungsrecht und die Wertschätzung der Individualität das Wichtigste, was den Bewohnern noch bliebe, so Hofmann. Auch Renate Niggeling weiß dies zu schätzen – bis zu zweimal am Tag besucht sie ihren Mann. Der ehemalige Englischlehrer ist an Parkinson und Demenz erkrankt.

Ehrenamtliche Mitarbeit im Pflegeheim

Auch im Matthias-Claudius-Haus besteht die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu beschäftigen.

Dabei kann man die Pfleger bei vielfältigen Beschäftigungsangeboten unterstützen: U.a. kann man sich um einzelne Bewohner kümmern, Gespräche führen, Spaziergänge machen oder Einkäufe erledigen.

Weitere Informationen zur ehrenamtlichen Arbeit gibt es unter 0234/911798-0.

Unter dieser Krankheit leidet vor allem sein Kurzzeitgedächtnis. „Sein Langzeitgedächtnis hingegen arbeitet einwandfrei. Also kommt es auch mal vor, dass er mit uns Pflegern auf Englisch redet“, erzählt Hofmann. „Das akzeptieren wir natürlich und machen mit.“

Die Probleme, vor denen Pfleger täglich stehen, kennen aber auch die Mitarbeiter im Matthias-Claudius-Haus. „Natürlich haben auch wir oft Stress. Pflegen und gleichzeitig betreuen ist anstrengend. Trotzdem gibt uns das keinen Grund, die Bewohner nicht angemessen zu behandeln“, so Hofmann.