Bochum. . Bis August müssen Pflegeheime eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent einhalten. Bisher schaffen dies nur 18 von 32 Heimen in Bochum.

Die Frist, in der Alten- und Pflegeheime 80 Prozent ihrer Zimmer als Einzelzimmer bereitstellen müssen, läuft allmählich ab. Ab dem 1. August sind alle Heime verpflichtet, diese Quote zu erfüllen. Schaffen sie dies nicht, droht ihnen ein Belegungsstopp.

In Bochum erfüllen, wie schon im letzten Jahr, bisher nur 18 von 32 Pflegeheimen die 80 Prozent-Quote. Laut Stadtsprecher Thomas Sprenger werden es bis August vier weitere Heime schaffen, ihre Pläne zur Erfüllung der Anforderungen umzusetzen.

Grundlage für diese Qualitätsstandards ist das Landespflegegesetz, in dem bereits 2003 diese Auflage verankert wurde. Seit letztem Oktober gibt es allerdings eine Fristverlängerung, die vor allem der Kurzzeitpflege zugute kommen wird. So sind Kurzzeitpflegeeinrichtungen noch von der 80 Prozent-Pflicht ausgenommen.

Lücke bis 2019 kompensiert

Auch in Bochum werden die zehn übrigen Pflegeheime ihre überzähligen Plätze in den Doppelzimmern nicht mehr für die Dauerpflege nutzen können. „Die dadurch schrittweise wegfallenden Dauerplätze werden in Bochum durch geplante und im Bau befindliche Neu- und Ersatzneubauten spätestens 2019 kompensiert“, erklärt Sprenger.

Bis es soweit ist, müssen die Heime jedoch mit einem Belegungsstopp rechnen. So auch das Jochen-Klepper Haus. Bisher schaffte es das Seniorenheim nicht, den nötigen Platz herzustellen, um die Quote einzuhalten. „Unsere Baupläne liegen der Stadt vor, allerdings gehe ich nicht davon aus, dass wir es bis August schaffen werden“, erklärt Oliver Kost, Einrichtungsleiter.

Belegungsstopp droht

Das Hauptproblem sehe er darin, dass die Träger der Heime vom Land NRW, bezüglich der Finanzierung der nötigen Umbauten im Dunkeln gelassen worden sein. „Es hat sich in der ganzen Sache keiner mit Ruhm bekleckert.“

Auch das St.-Johannes-Stift ist eines der zehn Heime, welche die Quote nicht bis August schaffen werden. Auch hier laufe der Antrag, sagt Leiter Wilhelm Schulte. „Wenn es schlecht läuft, müssen wir erst abbauen, bevor wir wieder aufbauen können.“ Heißt: Zunächst wird es einen Belegungsstopp geben, danach muss das Heim um- bzw. neubauen. „Auch wenn es jetzt stressig und auch teuer für uns wird – wir sehen, dass der Bedarf an Einzelzimmern in den letzten Jahren enorm gestiegen ist. Wir setzen also alles daran, möglichst schnell die Quote zu erfüllen“, so Schulte.