Sundern. Der Valentinstagsgottesdienst der evangelischen Kirchengemeinde Linden lud Liebende und Verliebte ein. 60 Besucher ließen sich gerne mitnehmen.

Der Valentinstag gilt als der Tag der Liebenden und Verliebten. Der diesjährige Valentinstagsgottesdienst der evangelischen Gemeinde Linden in der Kirche „Zum Guten Hirten“ folgte dieser Symbolik gleich mehrfach. Wer wollte, konnte sich sogar spontan trauen lassen – doch fand sich in diesem Jahr kein Paar dazu bereit.

Rote Rosen, rote Herzen, Schutzengelfiguren, Kerzenlicht und romantische Musik sorgten bei den Liebenden und den Jubiläumspaaren fürs Wohlfühlen. Mit Segensworten als Höhepunkt des Abends bestärkte Pfarrerin Angelika Hövermann die Liebenden in ihrer Partnerschaft. Allen 60 Besuchern wünschte sie für ihre Liebe Gottes Beistand.

Rote Rosenblätter nach der Zeremonie

Zu ihnen gehörten Ursula und Jürgen Schulz. 2013 gaben sie sich in diesem Valentinsgottesdienst das kirchliche „Ja-Wort“ nach achtjähriger standesamtlicher Ehe. „Wir kommen seitdem jedes Jahr, weil es damals so schön war und wir uns gerne hier daran erinnern“, erklärte Jürgen Schulz. Der besondere Moment für beide war, als es im Anschluss an die Zeremonie rote Rosenblätter regnete. „Da hatte ich, als ich mich umdrehte, vor Rührung zwei dicke Tränen in den Augenwinkeln“, erinnerte sich der heute 71-Jährige. Beide ließen sich gerne von Pfarrerin Hövermann segnen, die schon damals die Trauung vollzogen hatte.

„Wir kommen immer wieder gerne, weil es ein schöner Gottesdienst ist, der uns in unserer Liebe stärkt“, schilderte Werner Alt. Mit Ehefrau Ingeborg reiste er dafür aus Weitmar an. Mit gut zehn weiteren Paaren kamen beide, um sich segnen zu lassen.

Auch für Ingeborg Faselt war das Ereignis, das sie zum ersten Mal erlebte, etwas besonderes. „Ich bin so glücklich, dass ich hier sein durfte. Der Gottesdienst und die Atmosphäre haben mich sehr bewegt.“ Gerne möchte sie im nächsten Jahr wiederkommen.

Ein Herz aus Teelichtern im Altarraum

Für Ingeborg Faselt und die anderen Besucher gab es da einiges, das die Gefühle ansprach. Ein Herz, geformt aus über 50 Teelichtern im Altarraum verbreitete Wärme. Die vom Chor Concret der Schiller-Schule sowie von Sopranistin Andrea Kampmann – begleitet von Organistin Martina Fleischer – vorgetragenen Liebeslieder bestärkten die gute Stimmung. „Sie können hier auch miteinander kuscheln, vorausgesetzt ihr Nachbar möchte das“, erklärte Hövermann.

Die Pfarrerin ermutigte in ihrer Ansprache auch zur Liebe. „Sie hat ganz viele Facetten: als Liebe, die als Partnerschaft auf Dauer angelegt ist, oder als erotisches Feuer, das schnell wieder erlischt. Wir erleben sie auch als Elternliebe für einen Nachwuchs, der einen schreiend mit mancher durchwachter Nacht zunächst belastet.“

>>> INFO: Zeichen setzen gegen Kommerzialisierung


Der Valentinstagsgottesdienst in der Kirche „Zum Guten Hirten“ startete 2013. Er fand jetzt zum sechsten Mal statt. „Diese Kirche bietet sich für solche besonderen Gottesdienste an“, so Pfarrerin Angelika Hövermann, die die Idee entwickelte. In Chorleiter Michael Strauß vom Chor Concret, Sopranistin Andrea Kampmann und dem ehrenamtlichen Team fand sie Mitstreiter.

Der Gottesdienst setzt für die Pfarrerin ein Zeichen gegen die Kommerzialisierung des Valentinstages. „Liebe ist ein urchristliches und biblisches Thema.“